Hallo Hajo,
Original von Hajo Behrendt
Die erhofften Vorteile bei digitalisierten Protokollen sind aus unserer Sicht folgende:
Ein einmal eingegebenes Protokoll kann mehrfach ausgedruckt werden. Z.b. wenn es zu einer Übergabe an den Rettungsdienst kommt.
Bislang haben wir das immer schnell kopiert oder einen Transportschein mit den Daten ausgefüllt, das erübrigt sich jetzt.
Sorry, aber das leuchtet mir nicht ein. Wenn ich einen Notfallpatienten habe, dann habe ich eigentlich besseres zu tun, als mich an einen Computer zu setzen und irgendwelche Sachen auszufüllen. Nicht umsonst, wird das im wirklichen RD auch hinterher auf der Wache eingetippt, je nach System. Ich weiß nicht wie groß die Teams bei euch sind, aber ich hätte keine Zeit neben der Behandlung eines Patienten während ich auf den RD warte, vielleicht noch jemanden als Einweiser rausschicke noch mal eben schnell das Protokoll ein/abzutippen, wenn ich überhaupt die Zeit habe, da mehr als absolut notwendige Informationen einzutragen. Da ist die Variante mit dem kopieren deutlich schneller und effektiver.
Original von Hajo Behrendt
Ein anderer Punkt ist der, dass unsere Protokolle zentral archiviert werden. D.h., nach Überstellung des Protokolls an die "Verwaltung" hatte man von der Dienststelle nicht mehr ohne weiteres Zugriff darauf. Jetzt kann ein Exemplar zusätzlich ausgedruckt werden und auch in der Schule unter Verschluss gehalten werden.
Wo ist der Sinn einer zentralen Verwaltung? Wo ist der Sinn einer Lagerung in der Schule "unter Verschluss"? Selbst bei unserer BF werden die Protokolle auf den einzelnen Wachen archiviert und nicht irgendwo zentral abgeheftet.
Original von Hajo Behrendt
Aktuell haben wir vermehrt das Problem, dass die Papier-Protokolle nicht mehr vernünftig und vollständig ausgefüllt und scheinbar gar ganze Felder "übersehen" werden.
Wir hoffen, diese Problematik mit der digitalisierten Version in den Griff zu bekommen, um die Qualität der Dokumentation zu steigern.
Eine technische Lösung für ein soziales Problem ist selten hilfreich. Das Protokoll ausfüllen muss einfach dazu gehören, wie die Vorstellung oder das Handschuhanziehen.
Original von Hajo Behrendt
Auch erhoffen wir uns eine (wahrscheinlich aber nur minimale) Zeitersparnis bei der Nutzung des E-Protokolls.
Wo ist da die Zeitersparnis, ihr braucht immer einen Computer und ihr lauft auch nicht mit IPads durch die Gegend oder tragt einen Laptop zum Einsatzort mit, denke ich mal. Also fällt die Papiervariante oft nicht weg, sondern muss anstatt das Protokoll einfach zu kopieren nochmal abgetippt werden.
Ich würde euch vorschlagen, wenn ihr digitalisiert, dass dann einfach auf die Einsatzstatistik zu beschränken und nicht mit digitalen Krankenakten anzufangen. Es reicht meiner Meinung nach völlig aus, wenn man einfach die Einsatzdaten wie Uhrzeit, Einsatzstichwort, Team, etc. digital erfasst und ggf. auswertet.
Außerdem muss euch klar sein, dass es häufig einfacher ist, einen Computer zu hacken, als sich mit Gewalt Zugang zu einem Raum und Aktenschrank zu verschaffen.
Grüße
Berliner Schildkröte