Rechte gegenüber von Lehrern

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01.07.2008, 15:04
Einige Fragen an die Juristen unter euch:
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Darf ich eingreifen, wenn eine Lehrer bei Verletzungen falsche/sinnlose Maßnahmen ergreift?
Darf ich einen Lehrer des Raumes verweisen, wenn er meine Maßnahmen stört?
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ich hoffe, dass mir noch geholfen werden kann... ;) wenn eine/r von euch noch Fragen zum Thema hat, kann er/sie die ja noch hier stellen, dann muss nicht extra ein neues Thema erstellt werden...
LG aus Leverkusen
Zuletzt geändert von LevSani am 01.07.2008, 15:06, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

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01.07.2008, 15:50
Wenn du deine Ausbildung zum Rettungsassistenten abgeschlossen ahst,darfst du das :D

Bis dahin würde ich es mit hilfsbereitem, freundlichen "daraufhinweisen" belassen, um dich nicht ganz zu blamieren...

03.07.2008, 14:46
Naja, das is ja schonmal ein Ansatz...
Weiß nicht jamand noch was, das auch Erfolgsaussichten hat?
...weil irgentwie beschleicht mich der Verdacht, dass nur ein sehr geringer Teil der SSDler eine Rettungsassistenten-Ausbildung hinter sich hat;)
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03.07.2008, 15:19
..dann wähle den zweiten Satz meines vorangegangenen Postings.

03.07.2008, 15:35
Aber gibt es denn wirklich nichts das man machen kann?
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03.07.2008, 17:57
Ihr seid "NUR" Schüler, das andere sind die Lehrer. Und ich hab irgendwann mal beigebracht bekommen, dass man spurt wenn der Lehrer was sagt. Für Schulsanis gilt da nichts anderes. Das einzige was den Schulsani ausmacht ist, dass er etwas kann, was andere nicht unbedingt können.

10.07.2008, 13:10
OK, OK, ich seh´s ja ein...naja, dann werde ich die Lehrfachkräfte in Zukunft wohl weiterhin freundlich belehren müssen dass man die Patienten besser behandeln kann wenn einem nicht immer jemand dazwischenredet... :D
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24.11.2008, 17:13
Meiner Meinung nach kann man schon was tun die Lehrer sind ja meistens ja auch froh wenn jemand da ist der Ahnung hat und man kann es ja auch so als beschäftigung den lehrer z.B. wegschicken Decke holen oder so das man selber dann freie bahn hat.
Im DRK aktiv, San A-B-C, und viel spaß daran menschen zu helfen.

24.11.2008, 22:49
Man kann die Lehrer zwar in die Hilfeleistung einbinden. Man kann auch durchaus mit ihnen reden und oftmals lassen sie sich auch von einem Schulsani überzeugen, wenn Maßnahmen vorgeschlagen werden, aber grundsätzlich gilt das, was ich 3 Postings weiter oben bereits gesagt habe.

25.11.2008, 08:50
Wenn der Lehrer Maßnahmen ergreift, die das wohl deines Pat. gefährden, weil sich dessen Zustand verschlechtert, dann ist es deine Pflicht alles zu versuchen, ihn davon abzubringen. Bsp: SSL bei Reanimationspflichtigen Pat.

Aber aufgrunddessen, dass die Lehrer eine Aufsichtspflicht haben, wirst du sie schwerlich des Raumes verweisen können.

08.02.2009, 19:33
Der Lehrer hat die Fürsorge- und Aufsichtspflicht, nicht ihr. Macht der Lehrer jedoch etwas grundsätzlich falsch, müsst ihr versuchen den Leher davon abzubringen, wie von Iceman beschrieben. Jedoch muss man dabei immer beachten, was dem Patienten mehr schadet: eine nicht ideale oder eine wegen Streitigkeiten verzögerte Behandlung!

Lehrer aus dem Raum schicken ist sehr problematisch. Man hat vielleicht noch Chancen damit, wenn es sich bei dem störenden Lehrer nicht um den zuständigen Lehrer des Patienten handelt.
Wer sich in dieser Beziehung aber 100%ig absichern will, muss dies vorab mit dem Direktor regeln.

Aber meistens lässt sich ja mit den Lehrern reden, und oft klappt das Einbinden dieser in Maßnahmen wie Decke holen etc. sehr gut.
Wer meint dennoch mit dem Lehrer streiten zu müssen, kann ihn ja mal auf die Aufsichtspflicht gegenüber dem Rest der Klasse hinweisen (zieht aber nur bei manchen)
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

09.02.2009, 14:20
Eure Rechte als Schüler gegenüber den Lehrern ? vergiss es ... ihr habt allerhöchstens ein Recht auf Bildung und Unterrichtserteilung - mal ganz grob gesagt.
In Punkto Verhaltensweise bei Erste - Hilfe Einsätzen habt ihr keinerlei Rechte einen Lehrer aus dem Raum oder sonstwo zu verweisen. Hier sollte man versuchen wie auch schon einige Male hier erwähnt auf sachliche Diskussionen einzugehen und dann letztendlich auf die Vernunft der Beteiligten hoffen.

Ich geb euch aber mal ein Beispiel wie man lange vorher solche Situationen entschärfen oder gar verhindern kann. Als ich damals den SsanD an unserer Schule einrichtete dachte ich schon viel weiter und der Gedanke, wie das wohl später im Einsatz ablaufen könnte, schwirrte mir im Kopf herum. Daraufhin überlegte ich mir,dass es absolut sinnvoll wäre alle Lehrkräfte über die Ausbildung, Aufgaben und Tätigkeiten eines Schulsanitätsdienstes zu unterrichten. Die Lehrer sollten erkennen, dass sie hier im täglichen Schulalltag wertvolle Hilfe, durch eine speziell geschulte Truppe bestend aus Schülern, bei Notfällen an der Schule erhalten. Sodann wurden sämtliche Lehrer zu den Ausbildungsabschnitten der Schulsanis eingeladen und es folgten auch spezielle Info - Veranstaltungen durch mich. Im Laufe der Zeit erkannten alle Lehrer, dass die Schulsanis durchaus kompetent in der Durchführung einer Hilfeleistung waren und das Ziel war es, falls ein Notfall eintritt und die Schulsanis vor Ort sind sollen sie den anwesenden Lehrer über den Notfall informieren und dem Lehrer vorschlagen wie weiter zu verfahren wäre. Die Schulsanis fungieren hier als sog. Fachberater und der Lehrer sollte nach Möglichkeit dem Rat der Sanis folgen. Das Konzept ging auch total super auf, es gab in der Anfangszeit 2 nennenswerte Vorgänge wo die Lehrer dem Rat der Sanis nicht folgten und es kam natürlich wie es kommen musste : letztendlich hatten die Sanis recht mit ihrem Vorschlag und es gab später eine Aussprache beim Rektor mit entsprechenden Massnahmen ...
Die Sanis hatten in beiden Fällen den Vorfall lückenlos im Protokoll aufgeführt, mir dann später wie abgesprochen Bescheid gegeben und ich hatte dann die betroffenen Lehrer zum Gespräch beim Rektor gebeten.
Während der Einsätze gab es keine Probleme oder gar Streitigkeiten, die Sanis hatten wie gelernt den Lehrer informiert und einen Rat gegeben, der Lehrer folgte aber diesem nicht und genau das haben die Sanis protokolliert und somit konnten die beiden Fälle wunderbar nachbereitet werden.
Seit dieser Zeit gab es nie wieder Anlass für etwaige ähnliche Gespräche ... hatte sich wohl in Windeseile rumgesprochen.
Ich hatte natürlich auch Glück, in dem Rektor der Schule einen sehr kooperativen Menschen gefunden zu haben, der dieser Sache äußerst positiv gegenüber stand und der mich in allen Belangen total super unterstützte. Dies ist wahrscheinlich nicht überall so und das macht das arbeiten dann wohl etwas schwieriger ...

Gruß Jürgen

09.02.2009, 15:47
Wir wurden letzte Woche unseren Lehrern vorgestellt (war leider nicht dabei, lag mit einer leichten Lungenentzündung im Bett -.-).

Mir wurde erzählt, dass die Lehrer angehalten wurden, im Notfall uns einfach mal machen zu lassen und auf uns zu hören. Sollten wir überfordert sein, wissen wir, dass es noch eine Lehrerin an der Schule gibt, die wir dazu alarmieren können. Deshalb hoffe ich, dass dieses Problem gar nicht erst auftritt.

Ich glaube, man muss mit den Lehrern nur mal im Ruhigen reden, also nicht in einer Notfall-Situation. Dann klappt das schon.
FSJ-lerin beim DRK Stuttgart
Ausbildungsstand: RS

10.02.2009, 14:00
Das ist zumindest ein guter Ansatz der zu begrüßen ist. So ähnlich dachte ich damals auch, aber es hat eine enorme Wirkung auf die Lehrkräfte wenn sie auch während der Ausbildung öfter anwesend sind und sehen, zu was für Leistungen die jungen Sanis fähig sind. Jedenfalls waren alle damals mächtig beeindruckt und anhand der gezeigten Leistungen sahen die Lehrer auch, wie hilflos sie doch selbst bei so mancher Notfallsituation dagestanden hätten, denn in punkto Aus und Fortbildung hatten doch alle ein ziemliches Defizit aufzuweisen ...

Ich kann euch daher nur empfehlen, wenn ihr die Möglichkeit habt dann solltet ihr versuchen, gleich zu Beginn einer Ausbildung oder auch später bei Fobi - Veranstaltungen soviel Lehrkräfte wie möglich mit einzubeziehen, der Erfolg wird sich später bei den Einsätzen zeigen ...

10.02.2009, 15:12
die vorgehensweise, allen lehrern möglichst vor dem start des aktiven schulsanitätsdienstes oder zumindest recht zeitnah das system zu erklären und die schulsanitäter vorzustellen (infotag oder ein vorstellen auf der nächsten lehrerkonferenz) ist meiner meinung nach das einzig sinnvolle.
wenn der notfall erst da ist, ist der/die verantwortliche lehrer/in eh schon nervös genug, weil er eben nicht nur für den verletzten/erkrankten schüler sondern meist auch noch für 29 andere die aufsichtspflicht hat - wenn ihr ihm/ihr da noch mit "verlassen sie bitte den raum" in die quere kommt, wird das nicht gerade eine beruhigende wirkung erzielen.
wenn ihr gerufen werdet, solltet ihr auch vermeiden, in den raum reinzustürmen und dem lehrer alles aus der hand zu reißen von wegen "jetzt sind wir da" - kommt in ruhe rein,stellt euch vor, bietet eure hilfe an, schaut, dass alles ordentlich läuft und redet vor allem auch während der behandlung mit der lehrkraft, falls diese noch im raum ist - das hat definitiv den beruhigenderen effekt auf die lehrkraft und wird diese eher auf eure seite bringen.


ich habe in meinem letzten schulpraktikum die gelegenheit gehabt, mit einer lehrerin über ssd's zu sprechen und sie hatte mir berichtet, dass an der schule, wo sie früher unterrichtet hatte, die schulsanis meist reingestürmt sind und schlichtweg "helden" spielen wollten. da kann ich dann auch verstehen, wenn man sich als lehrkraft von sowas nicht beeindrucken lässt.


lg caro
Caro, 28, Lehrerin.

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