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Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.
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12.07.2010, 14:34

Ok.
Dann gucke ich mir mal die Stelle am Schulterblatt genauer an. Was sehe ich dort?

12.07.2010, 14:36

An der Schulter siehst du ein Hämatom, etwa handflächengroß, sonst nix.

Der Patient füllt den Eimer weiter auf.

12.07.2010, 14:40

Habe ich die Möglichkeit, den Eimer zu leeren (Toilette in der direkten Umgebung etc.)?
Wenn ja, dann soll der Kollege bitte, nachdem er eine Tüte aus dem Rucksack geholt hat, den Eimer leeren gehen.

Die Ränder des Hämatoms werden mit Kuli markiert und auf dem Protokoll wird die Zeit notiert, zu der diese erste Markierung gesetzt wurde. So kann ich schnell nachvollziehen, wenn sich das Hämatom vergrößert.

Kann der Patient die Schultern denn bewegen (Schulterkreisen etc.)?

12.07.2010, 14:44

Der Eimer wird geleert und eine Tüte liegt auch parat.

Die Schultern sind beweglich, wenn auch mit einem unangenehmen Schmerz, der aber nicht so stark ist.

Der Patient klagt von sich aus weiter über zunehmenden Kopfschmerz, Schwindel und Übelkeit.

12.07.2010, 14:58

Dann fordere ich mal einen RTW an. Verdacht auf Gehirnerschütterung und unklare Knieverletzung. Die Symptome bekommt der Herr in der Leitstelle natürlich auch nochmal. Außerdem weise ich ihn darauf hin, dass dem Patienten zunehmend Schwindelig wird und er sich schon zweimal übergeben hat.

12.07.2010, 15:01

Die nächste Wache ist nicht weit entfernt, der RTW ist unterwegs und wird nicht lange brauchen...

Möchtest du in der Zwischenzeit noch was an/mit dem Patienten machen?

12.07.2010, 15:07

Ich würde mal behaupten, dass der Patient für unsere Verhältnisse im Moment gut versorgt ist. Bis der Rettungsdienst da ist, schreiben wir noch kurz unser Protokoll.
Der Kollege kann ja mal rausgehen und den RTW einweisen.

12.07.2010, 15:12

OK, dann betritt jetzt die RTW Besatzung den Raum und hätte gern eine Übergabe.

12.07.2010, 15:22

"Guten Morgen!
Der junge Mann hier ist mit dem Fahrrad gestürzt, nachdem ein Auto seinen Arm gestreift hat. Er ist auf die Seite gestürzt. An den Unfallhergang kann er sich noch erinnern.
Er hat eine Schürfwunde am Unterarm, das Knie hat auch eine Schürfwunde abbekommen und der Patient klagt über Schmerzen im Patellabereich beim Bewegen. Auch die Zehen sind aufgeschürft trotz Schuh und er hat auch hier Schmerzen beim Bewegen. Außerdem klagt er über stärker werdende Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel und hat ein Hämatom am rechten Schulterblatt, dessen Ränder im Moment des Entdeckens mit Kuli markiert worden sind.
Der Blutdruck lag initial bei 90|60, kurze Zeit später bei 85|60, die HF lag initial bei 110 und kurz später bei 115. Der Patient hat sich zweimal übergeben. Bis auf die genannten Verletzungen war der Bodycheck ohne Befund, es trat kein Liquor oder Blut aus den Ohren oder der Nase aus.
Braucht ihr noch Hilfe?"

12.07.2010, 15:26

OK, dann beenden wir das Fallbeispiel hier an dieser Stelle.

Kritik...und los...

12.07.2010, 15:34

Naja, ich sage da jetzt mal nicht wirklich was zu, ich fand es gut gelöst, das einzige, was ich vielleicht noch hätte besser machen können:
Ich habe zunächst meinen Teampartner mit dem Patienten reden lassen und nachher meinen Partner rausgeschickt. Hier wäre es klüger gewesen, wenn nur einer wirklich verbalen Kontakt zum Patienten hat und der anderen Sani sich im Hintergrund hält, versorgt und dann auch einweisen geht, so hätte der Patient durchgehend den selben Ansprechpartner.

12.07.2010, 15:35

Hallo,

ich finde der Bodycheck sowie die Kontrolle der Vitalparameter und der Pupillen hätte meiner Meinung nach wesentlich früher kommen müssen. Auch die Anamnese im Bezug auf Kopfverletzungen (Übelkeit? Kopfschmerzen?) und das Erinnerungsvermögen (Geburtsdatum, Tag, Ort, etc.) fand ich nicht sehr gründlich.

Man hätte sich vielleicht den Helm ansehen können, ob dort Spuren von Gewalteinwirkung zu sehen sind, die Hinweise auf weitere Verletzungen geben könnten.

Ansonsten schönes Fallbeispiel. :)

Grüße
Berliner Schildkröte

12.07.2010, 15:45

Mir hat gefehlt, dass du dich nicht vorgestellt hast. Auch bist du gar nicht weiter darauf eingegangen, das der Patient Jugendlicher war und man vielleicht mal nach Ansprechparntern, Eltern, Betreuern, etc hätte fragen können.
Der Bodycheck kam meiner Meinung nach auch etwas spät, daher viel dir die Kopfverletzung erst spät auf und die hast du gegenüber der RTW Besatzung nicht weiter erwähnt.
Vitalparameter hätten meinem Geschmack nach auch früher und öfters kommen können.
Wie Schildkröte schon richtig sagt, der Helm hätte Hinweise liefern können. Im realen Fall war der nämlich an entsprechender Stelle zerkratzt und gebrochen.
Hat es dich nicht gewundert, dass der Patient von einem Auto spricht das ihn angefahren hat? Wo ist denn der Fahrer. Im Realfall hat der Unfallflucht begangen, woraufhin wir die Polizei hinzugezogen haben.

12.07.2010, 15:50

Vitalparameter:
Ok. Man hätte nachher nochmal öfter messen müssen. Aber ich bin nicht der Meinung, dass man vorher schon hätte messen müssen. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich aufgrund der Blässe mal gemessen habe, bestand meiner Meinung nach keine Indikation für das Erheben von Messwerten, da ich nicht wegen jeder Wunde jeden Patienten einmal durchmesse.

Polizei:
Hätte man noch anrufen können. Allerdings ist das nicht meine Aufgabe als Sani. Wenn der Patient jemanden Anzeigen möchte, dann kann er das auch noch später tun.

12.07.2010, 15:59

Also Vitalparameter bei sonem Fahrradsturz...naja ich würds halt früher machen ist aber sicher kein Weltuntergang.

Was die Pol angeht, sicher ist eigentlich nicht dein Ding, war auch nur als Hinweis gedacht.

Das Beispiel war schon gut gelöst, Patient lebt. :)

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