EIN Fallbeispiel für ALLE II (EH, SAN/FR, RD)

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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17.12.2012, 05:19
Bezüglich Etmodiate:
Wird grade bei Patienten bei denen eine verlängerte Intensivliegezeit,usw. nicht auszuschliessen ist eigentlich nicht mehr empfohlen.

Succi:
Was hast du gegen Succi? Grade in einer Hirndrucksituation ist jegliches "Husten" bzw die geringste Wahrscheinlichkeit darauf massiv kontraindiziert.

Ehrlich gesagt hätte ich bei dem Patienten im Hinblick auf die Hirndrucksenkung vermtl. Thiopental zusammen mit Fenta und Succi genommen...

17.12.2012, 07:59
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Zuletzt geändert von Blinki am 17.12.2012, 08:01, insgesamt 1-mal geändert.

17.12.2012, 08:00
Succinylcholin würde ich nehmen, wenn ich mir dadurch bessere Intubationsbedingungen erhoffen würde oder nicht absolut sicher wäre, dass dieser Patient im Rahmen der Intubation nicht würgen/husten würde, was wiederum für das Gehirn unvorteilhaft wäre. Tendenziell bei diesem Patienten lieber einmal mehr als weniger nehmen, allerdings bin ich mit der im Rettungsdienst oft angetroffenen allgemeinen Auffasung zu jeder Narkoseeinleitung Succi o.ä. zu nehmen nicht ganz einverstanden...

Führt zwar in einem SSD Forum etwas zu weit, aber dass musst Du mir nochmal genauer erklären.

Warum sollte Succi- oder auch jedes andere Relaxans in adäquater Dosierung- die Intubationsbedingungen nicht verbessern?
Eine Relaxierung verhindert zum einen Husten, Pressen, würgen suffizient. Zum anderen ist der Patient danach definitiv weich, die Stimmritze ist offen usw, was eine Intubation durchaus erleichtert.
Um diesen Zustand alleine mit Opiat und Hypnotikum zu erreichen sind deutlich höhere Dosen nötig, die dann auch deutlich mehr Nebenwirkungen- Kreislaufeinbrüche etc- zur Folge haben, eben dass was wir vermeiden wollten.

Und die Einstellung zu jeder RSI ein Relaxans zu nehmen kenne ich eher aus der Klinik, im Rettungsdienst ist man da hier eher zurückhaltend.

@krumel
Als Einleitungshypnotikum wenn man Kreislaufeinbrüche vermeiden und kein Ketamin nehmen will aber meiner Meinung nach- gerade für den wenig geübten- Nakotiseur- immer noch unschlagbar.

Wobei ich da bei einem 15jährigen mit hypertensiven Ausgangswerten eher wenig Gedanken machen würde.

17.12.2012, 10:38
Ich kenn im RD auch eher zurückhaltung bei Relaxantien:
"Präklinisch habe ich noch nie Relaxantien genutzt zum Intubieren" Zitat OA der Notaufnahme der NEF fährt.

Ich persönlich halte eine Relaxierung in fast jeder Situation für Sinnvoll.

Zur Beatmung: Da gibt es entsprechende Empfehlungen der Fachgesellschaften, weshalb z.B. ich immer mit einer AF von 10 anfangen würde, und versuchen würde einen Pmax von 30mmHg nicht zu überschreiten.

Das man zwischen etCO2 und BGA CO2 unterschiede feststellt ist leicht zu erklären. Viele Patienten haben Lungen schäden, sind pulmonal vorbelastet so dass der Gasaustausch nicht mehr gut funktioniert. COPDler können ja wie wir wissen nicht ihr ganzes CO2 abatmen. Ergo werden sie immer erhöhte BGA Werte haben, möglicherweise aber nur leicht erhöhte etCO2 Werte.

Die Formel hatte Maxi ja schonmal aufgeschrieben, ich hatte 70ml x kgKG gelernt. Das man das natürlich noch Justieren kann, und vlt. bei einer AF von 15 landen kann ist klar.
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

17.12.2012, 19:05
Danke - ich hab jetzt schon den ein oder anderen COPDler oder ARDSler geflogen und betreut, die pathophysiologischen Unterschiede sind mir grob bekannt. Viel eher wollte ich deutlich machen, das im RD teils Kapnometrie/-graphie geräte verwendet werden, deren Genauigkeit ich mit zwei Würfeln überbiete...

@Blinki: Bezüglich des Succis habe ich ja bereits erwähnt, dass es Würgen, Husten, Pressen, Schmatzen, Kauen, Quengeln etc zu vermeiden gilt. Je nach Bewusstseinszustand vor Narkoseeinleitung (siehe der hier beschrieben Patient...) würde ich beispielsweise einer Dosis von 0,2mg Fentanyl und einem ordentlichen Schuss Propofol durchaus eine Wirkung zutrauen, die eine unkomplizierte Intubation möglich macht. Einen gesunden, normalgewichtigen 15-jährigen jetzt bezüglich besserer oder schlechterer Intubationsbedingungen ohne Succi zu intubieren halte ich für vertretbar. Meistens sind das nicht unsere Bewerber um den schwierigsten Atemweg, oder?

Lasst uns die Diskussion doch einfach in 3 Jahren nochmal ausgraben; Gerade in Bezug auf Succi sind die Meinung gerade recht konträr...

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