Nicht aufgepasst (San/EH)

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

Foren-Übersicht Erste Hilfe, Rettung und Medizin Fallbeispiele

12.06.2013, 13:16
Danke, dass ich hier mitarbeiten durfte erstmal^^
Ich fand das FB gut. Es war wirklichkeitsnah, schlüssig und ging flüssig von der Hand. (wer den kleinen Reim bemerkt hat, der kann jetzt gerne schmunzeln^^)
Es war nicht schwer das FB abzuarbeiten und ich denke ich habe alles richtig gemacht.
Vorher war ja TaMi dran, sie war auch gut, allerdings hätte ich hier schon früher geschaut, ob die Hand nciht hochghalten werden kann (PECH-Regel - oder wäre diese hier nciht angemessen? [Verzicht auf Kopression, wegen Schmerzen und der RD/das KH sollte ja auch schnellstmöglich nen Blick drauf werfen können, ohne TutEnchAmun auswickeln zu müssen^^]).
Ich fand es etwas schwer darzustellen, wie ich die Patientin anspreche und, wie ich sie beruhigen würde.
Ich denke wir haben das FB recht erfolgreich abgearbeitet.
Im nachinein denke ich noch daran vieleicht mal die ReCapZeit erfragt haben zu können, aber bei einer bläulichen verfärbung erübrigt sich das wohl..?

Das FB hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich hoffe andere mussten sich nciht zusehr über vieleicht gemachte Fehler ärgern^^
Zuletzt geändert von Gruenie am 12.06.2013, 13:19, insgesamt 1-mal geändert.

13.06.2013, 19:27
Corlando, ich glaube kaum,dass Tami hier in absehbarer Zeit was von sich gibt....

16.06.2013, 19:18
Okay, ich glaube auch..

Vielen Dank euch beiden erstmal, dass ihr das Fallbeispiel bearbeitet habt. Doof, dass TaMi zwischenzeitlich irgendwie ausgestiegen ist, aber egal.

Zu euren Maßnahmen:
Fand ich soweit gut, ihr habt euch die Hand angeguckt und die Schmerzen beurteilen lassen und Vitalwerte gecheckt.
Das Kühlen war wohl die Maßnahme der Wahl und den Rettungsdienst zu rufen war auch die richtige Entscheidung.
Zum Thema hochhalten: Ich weiß nicht, ob ich dich da falsch verstanden habe, aber hoch halten finde ich persönlich immer ungünstig, da du so immer ein bisschen Bewegung hast. Besser wäre es da die Hand auf etwas gepolstertem wie einem Kissen abzulegen.
Was mir gefehlt hat war die DMS-Kontrolle. Also Durchblutung und Sensorik zu testen. Nach der Beweglichkeit habt ihr ja gefragt. Und klar, die Recap-Zeit hätte man auch noch bestimmen können.
Ansonsten habt ihr das Fallbeispiel meiner Meinung nach schön bearbeitet.

So, nun die anderen.
Ich bitte euch auch ein paar Anmerkungen zu mir zu machen, da das mein erstes Fallbeispiel ist.(Glaube ich zum mindest)

16.06.2013, 19:49
Ich finde immer wieder spannend, wie man Schmerzen anhand einer Skala beschreiben lässt, und daraus so gar keine Konsequenz zieht (unabhängig davon, dass Notfallpatienten das meist nicht allzu gut machen).

Ist es im Sanitätsdienst nicht eventuell sinnvoller zu fragen, ob der Patient sofort ein Schmerzmittel braucht, oder ob er es noch 30 Minuten aushält..? Diese Antwort - in KOmbination mit seinem eigenen Eindruck - gibt doch eine viel bessere Einschätzung als eine "7". Offensichtlich wird nach dieser 7 dann ja gefragt, ob ein Taxi reicht..?

16.06.2013, 21:25
Also zu DMR:
Leider muss ich mich hier entschuldigen, ICH weiß nicht, was das ist.

Zum "Hoch-Halten":
Also das Hochhalten kann ja auf verschiedentste Art und Weise erfolgen^^ Ich bin da im Einsatz immer recht spontan und sehe, was mir gerade zur Hand liegt. Natürlich hätte man nachfragen sollen, ob nicht ein eventuell sogar erhöhter Tisch in der Nähe ist, wo man dann die Hand bequem drauf lagern könnte usw. ...

Zum Thema Durchblutung und Sensorik UND ReCap-Zeit:
Also ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber die Durchblutung lässt sich doch durch die ReCap-Zeit feststellen oder?
Ein "prüfen" der Sensorik (des Gefühls) erfolgt doch [Beweglichkeit hatten wir ja gefragt, also das müsste man hinzuzählen, nichtwahr?] über das "auflegen" von Fingern, deren Anzahl vom wegsehendem Patienten gesagt werden soll? Da allerdings von TaMi und mir gekühlt wurde, wie, als wollten wir ne Goldmedallie dafür kann man doch schon davon ausgehen, dass zumindest oberflächlich das Erfühlen schwer fiele...
Um zurück zu kommen auf die ReCap-Zeit; Ich persönlich würde warscheinlich jeden Menschen, der versucht mir auf meiner blau angelaufenen und geschwollenen Hand herumzudrücken (Ich ging übrigens davon aus, dass auch die Finger zumindest irgentwie betroffen waren, aber hier auch wieder Fehler meinerseits: NACHFRAGEN NCIHT VERGESSEN!^^) lautgenug anschreien, dass er schleunigst das Weite sucht - und falls nicht ließe sich bestimmt mit der gesunden Hand nachhelfen^^

Zur "Schmerzensskala":
Ich finde sie enorm hilfreich, damit kann man einschätzen, ob man einen Jammerlappen - bitte entschuldigt diese Formulierung, aber es ist eben so - oder einen Rocky Balboa vor sich hat. Klar hat jeder ein unterschiedliches Schmerzempfinden, aber, wer bei einem eingerissenem Nagel von einer 8/7 spricht, der gehört klar in die Kategorie Jammerlappen.
Im Nachinein allerdings muss ich LRF Recht geben, soeine Frage wäre - gerade für einen SSD - eher sinnvoll.

Danke für die Kritik, ich würde mich über weitere Hinweise freuen!

16.06.2013, 21:50
Original von Gruenie
Zur "Schmerzensskala":
Ich finde sie enorm hilfreich


Welche Konsequenzen ziehst du aus dieser Untersuchung als Sanitätshelfer?

16.06.2013, 23:52
DMS - es geht nicht um Präzisionsgewehre - steht für die Kontrolle von Durchblutung, Motorik und Sensorik an einer Extremität. Die DMS kann bei jeder Art von Verletzungen an einer Extremität erhoben werden und soll im Seitenvergleich und im Verlauf Hinweise auf die Verletzungen geben. Egal ob Oberschenkel oder Finger verletzt sind, wir interessieren uns für die DMS distal der Verletzung.
Die Durchblutung wird, wie bei der Rekap-Zeit, durch die Nagelbettprobe überprüft, aber auch Puls, Temperatur und Farbe können Aufschluss geben. Die Frage nach der Motorik soll die Frage klären ob der Patient die Extremität und die Finger/Zehen überhaupt, bzw. mit welchen Einschränkungen bewegen kann. Die Sensorik wird durch streichen über die Kuppen der Finger oder Zehen überprüft: Fühlt sich jeder Finger gleich an, kribbelt es, spürt der Patient überhaupt etwas?

Was heißt das für dich als Schulsani?
Anzeichen für die Störung der DMS (auch im Verlauf) sollten ein Warnsignal sein. Je nachdem ob nicht schon die Verletzung an sich einen Transport zum Arzt/ ins KH nötig macht sollte er jetzt zügig angestrebt werden. DMS-Minderungen deuten auf Nerven- oder Gefäßschädigungen hin.
Rettungsassistent in München, 23 Jahre

17.06.2013, 00:02
Original von leuchtreklamefahrer
Ich finde immer wieder spannend, wie man Schmerzen anhand einer Skala beschreiben lässt, und daraus so gar keine Konsequenz zieht (unabhängig davon, dass Notfallpatienten das meist nicht allzu gut machen).

Ist es im Sanitätsdienst nicht eventuell sinnvoller zu fragen, ob der Patient sofort ein Schmerzmittel braucht, oder ob er es noch 30 Minuten aushält..? Diese Antwort - in KOmbination mit seinem eigenen Eindruck - gibt doch eine viel bessere Einschätzung als eine "7". Offensichtlich wird nach dieser 7 dann ja gefragt, ob ein Taxi reicht..?

Finde ich einen durchaus sinnvollen Ansatz, gerade die Frage danach, ob die Schmerzen x Minuten aushaltbar sind, gefällt mir sehr gut. Guter Tipp!

Ich denke im echten Leben erkennt auch ein Schulsani, wann jemand "starke Schmerzen" und wann jemand STARKE Schmerzen hat. In Fallbeispielen ist die Frage vielleicht auch dazu gedacht den visuellen Eindruck schriftlich zu erfassen, was an anderer Stelle in der Fallbeispielsektion die GCS ausdrücken soll, die vermutlich/hoffentlich auch kein Schulsani im echten Einsatz anwenden wird.

Grüße
Berliner Schildkröte
High-water Food Service
Private Coffee, 3. preußisches Sanitätsgeschwader Berlin

17.06.2013, 10:15
Original von Berliner Schildkröte Ich denke im echten Leben erkennt auch ein Schulsani, wann jemand "starke Schmerzen" und wann jemand STARKE Schmerzen hat. In Fallbeispielen ist die Frage vielleicht auch dazu gedacht den visuellen Eindruck schriftlich zu erfassen, was an anderer Stelle in der Fallbeispielsektion die GCS ausdrücken soll, die vermutlich/hoffentlich auch kein Schulsani im echten Einsatz anwenden wird.


Auf die Begründung bin ich jetzt mal gespannt.
Ziel von NAS und GCS ist auch eine Verlaufseinschätzung.
Während bei Schmerzen man sich auch "wird besser" bzw. "wird schlimmer" bedienen kann, sollte es bei einer Bewusstlosigkeit schon objektivere und allgemeingültige Kriterien geben. Dass man von einem EH keinen GCS erwarten kann ist klar, aber was bei weiter ausgebildeten Sanis dagegen sprechen soll ist mir unklar.
Zuletzt geändert von Max am 17.06.2013, 10:17, insgesamt 1-mal geändert.
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

17.06.2013, 10:26
Weil keinem einfachen Schulsani die GCS beigebracht wurde und vor allem nicht die korrekte Interpretation der Reaktionen, wie sich nicht zuletzt auch in diversen Fallbeispielen in diesem Forum gezeigt hat. Bei der durchschnittlichen Schulsaniausbildung handelt es sich in der Regel auch nicht um viel mehr als einen erweiterten EH-Kurs mit mehr Fallbeispielen und ein bisschen Diagnostik und Einsatztaktik.

Grüße
Berliner Schildkröte
High-water Food Service
Private Coffee, 3. preußisches Sanitätsgeschwader Berlin

17.06.2013, 10:48
Original von Max

Ziel von NAS und GCS ist auch eine Verlaufseinschätzung.

Ob das Ding jetzt VAS, NRS, NAS oder sonstwie heißt-ich finde es zur Verlaufseinschätzung (bspw. post-operativ oder bei chronischen Schmerzpatienten) durchaus sinnvoll, im Sandienst langt meiner Meinung nach ein " isch's besser"?

Abschließend: dem Patienten den Notruf mit den Worten "ich sorg dafür dass du dann keine Schmerzen mehr hast" schmackhaft zu machen finde ich kritisch. Medizin ist nun manchmal mit Schmerz verbunden 8)

17.06.2013, 21:33
Original von Berliner Schildkröte
Weil keinem einfachen Schulsani die GCS beigebracht wurde

ist eine völlig andere Aussage als
Original von Berliner Schildkröte
die vermutlich/hoffentlich auch kein Schulsani im echten Einsatz anwenden wird.


Wenn ich den Lehr- und Lernaufwand für die GCS mit diversen anderen (unwichtigeren) Maßnahmen im Standard-SSD vergleiche, sollte das eigentlich kein Problem sein.
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

17.06.2013, 22:54
Also ich sehe da jetzt nicht so den Widerspruch. Auch auf SanH-Niveau in meiner HiOrg und höher sind die wenigstens SSDler, wenn überhaupt, ist die GCS nicht in der Ausbildung enthalten. Wenn einem das nicht mal von entsprechender Seite erklärt und gezeigt wurde (d.h. nicht nur in Wikipedia nachgelesen) dann hat man das auch nicht anzuwenden.

Grüße
Berliner Schildkröte
High-water Food Service
Private Coffee, 3. preußisches Sanitätsgeschwader Berlin

19.06.2013, 08:37
Das eine ist eine Feststellung des Ist-Standes, das andere eine Ablehnung der Maßnahme an sich.
Und die Maßnahme an sich sollte eigentlich unstrittig sein.
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

19.06.2013, 10:02
Original von Max
Das eine ist eine Feststellung des Ist-Standes, das andere eine Ablehnung der Maßnahme an sich.
Und die Maßnahme an sich sollte eigentlich unstrittig sein.

Jo, hast recht, war bisschen doof formuliert. Wenn man die Maßnahme gelernt hat und praktisch anwenden kann, sollte man sie natürlich auch nutzen und klar kann man sowas auch schon in normale San-Ausbildungen integrieren, aber man hat dort eben andere Prioritäten und begrenzte Zeit.

Ich wollte nur nochmal davor warnen, die GCS anzuwenden, wenn man sie nur aus dem Lehrbuch/Internet kennt. Wenn sich bei der Übergabe der Rettungdienst dann zum Beispiel auf den initialen Wert der GCS verlässt, kann das ggf. zu Fehleinschätzungen und Verwirrung führen.

Grüße
Berliner Schildkröte
High-water Food Service
Private Coffee, 3. preußisches Sanitätsgeschwader Berlin

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