Über den Wolken....

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

Foren-Übersicht Erste Hilfe, Rettung und Medizin Fallbeispiele

17.10.2016, 20:53
Good afternoon, ma'am. This 35-45 yo male of probable indian origin initially presented with apparent subjective shortness of breath, fell unconscious shortly after complaint. No apparant immediate A B or C threat, couldnt auscultate, but still. GCS at 1-1-4 throughout, AVPU at P. Vital signs WNL, bp at 110 over 60, sats in high 90s, tachy at 111 bpm. BGL at 4,4 / 80. Suspected unresponsiveness following prolonged hyperventilation, possibly underlying anxiety. Any questions?
17.10.2016, 20:54
Nö. Danke. Nachbesprechung.
17.10.2016, 21:05
Joar, ich war initial schon in der Hyperventilationsschiene, habe mich von der Cola ablenken lassen. Ich hätte bei meiner Einschätzung bleiben sollen, dann wär' es besser gelaufen.
18.10.2016, 14:22
Wirklich Ahnung, was der Patient denn jetzt hat, hatte ich bis zum Schluss hin nicht wirklich.

Etwas doof war, erstmal den ganzen Haufen besorgter Inder auf den Plan zu rufen, etwas weniger
Wedeln und diskret nach dem Flugpersonal fragen wäre wohl etwas entspannter geworden. :oops:

Zu sehr aus dem Konzept bringen lassen hab ich mich einerseits durch die Sprachbarriere, andererseits
durch die hilfswilligen Mitreisenden. Besonders das Einflößen, weil ich befürchtet hab, dass der Patient
irgendwann eben nicht mehr schluckt bzw. das Erbrechen anfängt.

Mit etwas mehr Konzentration, Ruhe und Schema wird's bei mir hoffentlich besser...
Jetzt würds mich nur sehr interessieren, was denn lrf gemacht hat/was denn richtig ist :P
18.10.2016, 15:28
Ich fand es an sich ganz gut. Viele Maßnahmen kann man so machen, auch wenn ich mir manchmal über die entsprechende Relevanz nicht ganz im Klaren bin.

Über "Vorstellen", Handschuhe etc will ich mich mal nicht äußern - das macht man in der Situation wohl sowieso.

Was mir ein wenig gefehlt hat war der klare "rote Faden" - beispielsweise ein Vorgehen anhand des ABCDE-Schemas. Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob ihr bemerkt habt, worauf das Ganze Fallbeispiel hinausläuft: Neben viel Aufregung und interkultureller Herausforderungen bleibt für mich ein Patient, der (vermutlich) ein bisschen kribbelige Finger hat und den Bewusstlosen mimt. Interpretationen, wie auch gestern teilweise im Chat, dass der Zucker hier nun doch eventuell bei "hochnormaler Baseline" (Copyright Nordwind:)) etc pathologisch wäre sind zwar spannend, aber für mich irgendwie recht unwahrscheinlich.


Hier gibt es für mich allgemein zwei Varianten - eventuell hängt das auch ein wenig vom Ausbildungsstand und der persönlichen Erfahrung ab:

1. Rübergucken, Augen verdrehen und ein wenig beobachten: Ein atmender, "schluckender" Patient, der fest auf einen Stuhl geschnallt ist, ist erst mal nicht so ungeschickt. Weiterhin ist bei einem doch eher jungen, unauffälligen Patienten nicht unbedingt zu erwarten, dass hier etwas wirklich bedrohliches passiert.

2. Hinsetzen, große Show, dann aber wirklich mit gründlicher, strukturierter Diagnostik (und sofern im Allgemeinen möglich: Anamnese + Untersuchung).
Wenn ein Problem identifiziert wird: Konsequente Suche nach möglichen Ursachen. (neurologische Symptomatik: Pupillen, Meningismus, ....)
Wenn dann eine Verdachtsdiagnose gestellt wird (Beispiel Hypoglykämie): Intensives Nachdenken, warum es dazu kommen könnte, und wie man das therapieren kann. Dann - nach einer Dose Cola - Reevaluation, nochmalige Blutzuckermessung, und wenn dieser nach wie vor in einem physiologischen Bereich ist: Verdachtsdiagnose in Frage stellen!

Diese Variante ist zwar sicher mit mehr Aufwand verbunden, bietet einem aber natürlich auch ein größeres Maß an Sicherheit, da man anhand erhobener Parameter gewisse Einschätzungen vornehmen kann.

Abschließend bleibt zu sagen, dass Zwischenfälle "in der Luft" meist eher harmlos sind, aber durch die für die meisten ungewohnten Arbeitsbedingungen, meist unbekannte "Helfer", komische Patienten etc doch herausfordernd sein können. Zudem ist das NEF meist nicht innerhalb von 10 Minuten da, sodass man hier doch auch ein wenig weiter in die Zukunft denken muss.

Danke für's Mitmachen:)
23.10.2016, 20:21
Der Blutdruck ist bei 110/60mmHg, die SpO2 bei 99% und der Puls bei 111/min, am Unterarm rhythmisch und gut palpabel. Am Bewusstseinszustand hat sich nix geändert.

Bei der Sättigung sind wir dann ja auch wirklich schon fast wieder am Boden...
Ansonsten ist so eine Sättigung im Verkehrsflugzeug nicht zu erreichen, da der Luftdruck erniedrigt ist.

Zur Ausrüstung und pathophysio:
https://www.aerzteblatt.de/pdf/109/37/m591.pdf

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