Lehrer stellen sich quer

Hier könnt ihr euch über die verschiedenen Alarmierungsmöglichkeiten auslassen!

Foren-Übersicht Schulsanitätsdienst Alarmierung

05.02.2019, 19:58
Hallo zusammen
Die Lehrerin die für uns Schulsanitäter verantwortlich ist, hat eine Rundmail an alle anderen Lehrkräfte geschickt, dass die Sanitätseinsätze höchsten 15 Minuten dauern dürfen. Das Problem ist nur, dass wir schon knappe 5 Minuten brauchen, um überhaupt zum Patienten zu kommen (Unser Schulgebäude ist sehr groß) und unseren Koffer zu holen. Wenn wir dann endlich da sind müssen wir mit der Diagnostik anfangen und dann können wir erst behandeln. Am Ende müssen wir meist noch warten bis die Eltern kommen. Das heißt, dass wir meistens 45 Minuten für einen Einsatz brauchen. Wir geben uns schon Mühe, so kurz wie möglich zu brauchen, aber meistens geht es einfach nicht kürzer.
Deshalb wollte ich fragen, was wir machen sollen, da wir mittlerweile bei jedem Einsatz von irgendeinem Lehrer Ärger bekommen.
06.02.2019, 23:34
Mit eurer Leiterin das Gespräch suchen als erste Eskalationsstufe ;)
07.02.2019, 12:46
Wieso müssen die SSD-ler mit auf die Eltern/Erziehungsberechtigten warten? Kann der kranke Schüler nicht ins Sekretariat oä gebracht werden dazu?
09.02.2019, 20:52
Ein klärendes Gespräch ist hier tatsächlich Mittel der Wahl. Allerdings kann ich mich Dumpfbacke anschließen: Vielleicht hinterfragt ihr vorher, welche eurer momentanen Aufgaben auch die beste Freundin der Patientin übernehmen könnte.

Ich habe mittlerweile schon einige Schulsanitätsdienste geleitet und kann aus Erfahrung sagen, dass es mit dem Grundsatz "Was vor dem Schulsanitätsdienst die beste Freundin übernehmen konnte, kann sie auch weiterhin übernehmen - für alles andere darf der SSD gerne gerufen werden" an keiner der Schulen Probleme mit der Akzeptanz im Kollegium gab.

Was ich meine:
"Ich glaube, ich bekomme eine dicke Erkältung, habe Kopfschmerzen und möchte mich abholen lassen" -> beste Freundin zum Händchenhalten daneben setzen und gut ist.
"Ich bin eben gegen eine verschlossene Tür gerannt, habe jetzt Kopfschmerzen, mir ist übel und irgendwie schwindelig" -> Schulsanitäter einschalten.

Damit allein reduziert ihr schon einiges an Fehlzeiten im Unterricht. Dazu kommt, dass ihr nicht bei Abholungen von den Eltern auf die Patienten aufpassen müsst - wer von den Eltern abgeholt werden kann, ist in der Regel nicht unbedingt medizinisch betreuungsbedürftig. Reicht da tatsächlich, wenn die beste Freundin oder die Sekretärin ein Auge drauf haben. Sollte doch wieder Handlungsbedarf für euch entstehen, weiß hoffentlich an der Schule sowieso jeder, wie er euch wieder alarmieren kann ;-)

Der Grund für die Mail der Kollegin wird nicht gewesen sein, euch unter Stress zu setzen und die Einsätze generell zu beschränken. Natürlich gibt es Einsätze mit Rettungsdienst und co, die einfach auch mal länger dauern. Das Problem ist vielmehr, dass durch oben genannte unnütze Einsatzzeiten sich die Fehlzeiten einiger Schulsanitäter im Unterricht so sehr anhäufen (können), dass das Nachlernen vom Stoff beeinträchtigt wird oder gerade Kollegen, die nur ein oder zwei Stunden in der Woche in der Klasse sind, manche Schulsanis kaum noch zu sehen bekommen. Das stößt dann in der Regel nicht auf vielfache Begeisterung.

Sprecht mit ihr durch, was die besten Strategien sind, um in wichtigen Einsätzen effizient und ohne Druck helfen zu können, gleichzeitig aber auch zu hohe Fehlzeiten im Unterricht in der Summe zu vermeiden - der Dienst als Schulsani darf sich eben auch nicht auf eure Noten auswirken.

Liebe Grüße
Caro


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