(Grund-) Ausbildung Schulsanis

Egal ob Sportveranstaltung, Schultheater, Tag der offenen Tür oder einfach nur der tägliche Ablauf im SSD. Hier könnt ihr über organisatorische Dinge plaudern.

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22.05.2013, 20:16
Hy Leute,
bei uns an der Schule wird ja gerade ein SSD aufgebaut. Nun stellt sich die Frage, welche (Grund-) Ausbildung für den SSD sinnvoll wäre. Es besteht folgende Situation: Wir haben eine Lehrerin, welche ehemalige Krankenschwester und nun EH- Ausbilderin ist (bei keiner HiOrg). Sie darf (soviel ich weiß) bis zum EH-Grundkurs für den einfachen Führerschein ausbilden, dh. die Schulleitung möchte das über sie (sie wird wohl auch die Koord. Lehrerin werden) abwickeln. Ich bin jedoch der Meinung, für einen San-DIENST reicht das nicht. Wie ist eure Meinung?? Was für ein Ausbildungs-Standart wäre gut? (bitte mit genauer Bezeichnung ;) )

MFG Anto
MFG Anto

22.05.2013, 20:26
Was auch immer ein EH-Grundkurs für den Führerschein sein mag - ich denke mal, ist LSM-Ausbilderin:)

Macht doch einfach mal euren Kurs bei ihr - und als ausgebildete Krankenschwester kann sie sicher auch zu vielen weit über die EH hinausgehenden Themen etwas erzählen, oder entsprechend die Leute einladen, die sich damit auskennen.

Ich denke nicht, dass ein offiziell als Sanitätshelfer ausgebildeter Schüler eine bessere Performance abliefert, als ein motivierter Haufen, der von einer erfahrenen Krankenschwester "inoffiziell" unterrichtet wurde.
Eventuell ist sie ja auch in einer HiOrg und kennt demnach Inhalte des Sankurses..?

22.05.2013, 20:27
Also ich bilde nur in EH aus. Das reicht auch voll und ganz, schließlich gibts noch den Rettungsdienst. Ich bin der einzige San und ich hab noch nen Lehrer der mal im Rettungsdienst tätig war. Das reicht wirklich, mit mehr Ausbildung bauen viele SSDler nur Mist. Kannst dich auch gerne per PM melden, wenn du henau wissen willst was die Ausbildungsinhalte sind :)
Die Wahrung von Contenance kann in manchen Situationen taktische Überlegenheit schaffen [...]. Besonders in gehobenen Gesellschaftsschichten dient die Wahrung der Contenance der Distinktion.

22.05.2013, 20:35
Original von Nordwind
mit mehr Ausbildung bauen viele SSDler nur Mist.


Sorry, aber das musst du mir mal erklären. Wenn man Mist baut, kann man nicht gut in einer Sache ausgebildet sein...

22.05.2013, 20:41
Original von Nordwind
Also ich bilde nur in EH aus. Das reicht auch voll und ganz, schließlich gibts noch den Rettungsdienst. Ich bin der einzige San und ich hab noch nen Lehrer der mal im Rettungsdienst tätig war. Das reicht wirklich, mit mehr Ausbildung bauen viele SSDler nur Mist. Kannst dich auch gerne per PM melden, wenn du henau wissen willst was die Ausbildungsinhalte sind :)

Natürlich kann man auch mehr als EH im SSD anstreben. Von heute auf morgen geht das meiner Erfahrung aber nicht gescheit.

Zumindest in meinem Ex-SSD haben wir uns über 5 Jahre hinweg von EH mit 0 Ausrüstung zu einem funktionierenden Sandienst auf San-AB-Niveau mit entsprechender Ausrüstung hochgearbeitet. Von der Arbeit, die dort noch geleistet wird bzgl. Organisation usw. kann sich so manche (natürlich nicht alle, aber so einige die ich in meinem heimischen Umkreis kenne) Bereitschaft/HiOrg-Gliederung noch eine scheibe abschneiden.

Zum Thema als solches hilft wie so oft die Suchfunktion, das Thema Ausbildung wurde auch schon desöfteren hier diskutiert.
Endlich EH! 04.05.2008!

22.05.2013, 20:46
Von gut ausgebildet sein war noe die Rede. Ich sehe da den gewissen Heißdüseneffekt. Ein höher ausgebildeter heißdüsiger SSDler wird zum Problem, weil er sich selbst massiv überschätzt. Das Problem habe ich mit einem SSDler durch, der schon nach der EH-Ausbildung der Meinung war er wäre jetzt durch damit und könnte jetzt alles besser als jeder andere auf der Welt, weil er als EHler alles kann. Er sah sich quasi schon auf dem RTW. Nicht auszumalen wie das mit ner San-Ausbildung gewesen wäre.
Die Wahrung von Contenance kann in manchen Situationen taktische Überlegenheit schaffen [...]. Besonders in gehobenen Gesellschaftsschichten dient die Wahrung der Contenance der Distinktion.

22.05.2013, 20:50
Original von Nordwind
Von gut ausgebildet sein war noe die Rede. Ich sehe da den gewissen Heißdüseneffekt. Ein höher ausgebildeter heißdüsiger SSDler wird zum Problem, weil er sich selbst massiv überschätzt. Das Problem habe ich mit einem SSDler durch, der schon nach der EH-Ausbildung der Meinung war er wäre jetzt durch damit und könnte jetzt alles besser als jeder andere auf der Welt, weil er als EHler alles kann. Er sah sich quasi schon auf dem RTW. Nicht auszumalen wie das mit ner San-Ausbildung gewesen wäre.

Der Effekt muss aber nicht eintreten. Und es gibt genug Möglichkeiten solchen Auswirkungen direkt vorzubeugen, in dem man den Sinn und Zwecke jeder einzelnen Maßnahme GENAU herausstellt, was selbst von offizillen HiOrg-Ausbildern oft noch besser gemacht werden könnte.

€: Kommt natürlich immer auf die örtlichen Begebenheiten an. Wenn man z.b auf einer Realschule nur maximal 2 Jahre effektiv mit einem SSDler rechnen kann, wird man es schwerer haben, diesen mit SanAusbildung auszustatten.
Bei uns lief das auch nicht so, dass jeder die Sanausbildung bekommen hat. Dadurch dass die Schule wie jede Bereitschaft die Sanausbildung zahlen musste, wär das auch gar nicht wirklich möglich gewesen. Die Sanausbildung haben dann die Leute gekriegt, die schon mindestens 2 Jahre gut dabei waren, die nächsten 2-3 Jahre auch weiterhin noch dabei sein werden und dann auch im Bezug auf den Rest schon eine gewisse "Vorreiterrolle" in Anspruch nehmen konnten, eben wegen der höheren Ausbildung und des etwas erweiterten Horizonts im Vergleich zum normalen EH-Kurs.
Zuletzt geändert von gorld am 22.05.2013, 20:53, insgesamt 1-mal geändert.
Endlich EH! 04.05.2008!

22.05.2013, 20:51
Original von Nordwind
Von gut ausgebildet sein war noe die Rede. Ich sehe da den gewissen Heißdüseneffekt. Ein höher ausgebildeter heißdüsiger SSDler wird zum Problem, weil er sich selbst massiv überschätzt. Das Problem habe ich mit einem SSDler durch, der schon nach der EH-Ausbildung der Meinung war er wäre jetzt durch damit und könnte jetzt alles besser als jeder andere auf der Welt, weil er als EHler alles kann. Er sah sich quasi schon auf dem RTW. Nicht auszumalen wie das mit ner San-Ausbildung gewesen wäre.


Da muss man als Führungs-/Leitungskraft bzw. als Ausbilder in der Lage sein, Personal zu führen. D.h. erkennen, was noch (notwendige) Motivation und Spaß am Job ist und was gefährlich für Patienten oder den Teamzusammenhalt wird. Bei Letzteren muss man moderat entgegensteuern.

22.05.2013, 21:31
Bei uns hat ein großteil 'nur' eine "Einführung in die 1. Hilfe" bekommen und wenige einen vollständigen 1. Hilfekurs. Sprich einer arbeitetet der Rest schaut zu... Ich denk aber, dass eigentlich ein EHK für alle reichen sollte.

23.05.2013, 07:09
Ein EH-Kurs als Einstieg und danach dann die "Fachkunde" SSD, wo man tiefer in die Materie einsteigt und zusätzliche Themen erlernt. Alles andere ist meiner Meinung nach zu wenig.
Johanniter | THW | Rettungsdienst | Katastrophenschutz | Ausbilder BOS Funk | Pflasterklebediplominhaber | Frühdefibrillierer | ... und das alles im schönen Ostwestfalen.

23.05.2013, 11:48
und was verstehst du unter "Fachkunde SSD"?

23.05.2013, 13:09
Ich würde drunter Sachen verstehen, die man (zum Teil^^) auch mit klarem Menschenverständniss lösen kann.
Zum Beispiel: Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Nasenbluten, Schwindel (Kreislauf) usw. kurz mal anschneiden (hierbei weniger die Ursachen/Krankheiten sondern sich speziell auf Diagnostik und Maßnamen konzentrieren).

SSD-Ausbildung ist erstmal ganz klar LSM (was allerdings auch die meisten Lehrer leisten können) und geht dann bis zur erweiterten EH (vlt. sogar noch weiter...).
Es sollten eben "klassische" Situationen im SSD-Alltag behandelt werden.

23.05.2013, 13:35
naja gut des würde sinn machen, weil viel mehr braucht man eigentlich ja (normalerweise) nicht.

23.05.2013, 14:12
Original von sophia.mag.kekse
und was verstehst du unter "Fachkunde SSD"?


Die bereits erwähnten erweiterten Maßnahmen. Der reine EH-Kurs bringt meiner bescheidenen Meinung nach nichts. Denn, wie bereits richtig erwähnt, müssen eh alle Lehrer in EH ausgebildet sein. Die könnten somit auch alles auf EH-Niveau machen, dazu bräuchte man dann keinen SSD. ;)

Die erweiterten Maßnahmen (ja nach vorhandener Ausstattung) sind in meinen Augen das, was einen SSD ausmacht.
Johanniter | THW | Rettungsdienst | Katastrophenschutz | Ausbilder BOS Funk | Pflasterklebediplominhaber | Frühdefibrillierer | ... und das alles im schönen Ostwestfalen.

23.05.2013, 14:39
Original von Larynxtubus
Original von sophia.mag.kekse
und was verstehst du unter "Fachkunde SSD"?


Die bereits erwähnten erweiterten Maßnahmen. Der reine EH-Kurs bringt meiner bescheidenen Meinung nach nichts. Denn, wie bereits richtig erwähnt, müssen eh alle Lehrer in EH ausgebildet sein. Die könnten somit auch alles auf EH-Niveau machen, dazu bräuchte man dann keinen SSD. ;)

Die erweiterten Maßnahmen (ja nach vorhandener Ausstattung) sind in meinen Augen das, was einen SSD ausmacht.


Auf die Gefahr hin, gleich hier gelyncht zu werden: Mit deiner Argumentation braucht man gar keine SSD mehr...

Die angesprochenen "erweiterten" Maßnahmen können Menschen mit ein bisschen "Krankheitserfahrung (bei sich selbst, eigenen Kindern) und/oder Interesse am Thema auch ohne einen solchen Kurs regeln.

Ein Lehrer ist durch eine SSD nicht befreit davon, helfen zu können und zu müssen...(wo wir wieder bei der Aufsichtspflicht etc. wären)

Aber: Nicht alle Lehrer müssen sich in Erste Hilfe auf dem Laufenden halten, sondern ein gewisser Prozentsatz, der vorgeschrieben wird, wie in jedem anderen Betrieb auch. Es kann also gut sein, dass auch unter Lehrern welche dabei sind, die zuletzt vor dem Referendariat ihren Erste Hilfe Kurs gemacht haben. Mittlerweile ist es im Wandel, aber eine Zeit lang musste auch ein normaler Kurs für Aufsichtspersonen kleinerer Kinder gemacht werden und ein Kurs "Erste Hilfe am Kind" war nicht abrechnungsfähig.

Nicht jeder der Lehrer interessiert sich auch tatsächlich für die Inhalte, die dort vermittelt werden. Hängt gerade bei den Lehrern häufig sehr stark von der didaktischen Kompetenz des Ausbilders ab, da sie sowieso berufsbedingt meinen, sie wüssten alles besser. :D


Ein SSD ist aus meiner Sicht trotzdem sinnvoll - und zwar nicht, weil die Lehrer dann weniger Arbeit haben, sondern weil sie frühzeitig lernen, Verantwortung zu übernehmen, vielleicht ihr Interessensgebiet entdecken und sich engagieren, miteinander und füreinander.

Die tatsächliche Ausbildung hängt ganz von den Gegebenheiten, finanziellen Mitteln und der Zielgruppe ab. Für den Beginn reicht ein Erste Hilfe Kurs locker aus und an den Übungsterminen kann man dann ja kleinere Bereiche zur Fortbildung dazu nehmen und so seine Kompetenzen erweitern und durch ständiges Üben aufrecht erhalten und verbessern.

Besonders eine ehemalige Krankenschwester ist sicher interessiert daran, dass ihr aufs tatsächliche Leben vorbereitet werdet und nicht nur Rettungsrambos spielt.
:)
Zuletzt geändert von Wie am 23.05.2013, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
LSM 199?, EHK 2002 ... ;-)

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