Jahresabschlussübung

Egal ob Sportveranstaltung, Schultheater, Tag der offenen Tür oder einfach nur der tägliche Ablauf im SSD. Hier könnt ihr über organisatorische Dinge plaudern.

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25.03.2009, 17:00
Hallo,

ein Freund, der den SSD an der Nachbarschule leitet, und ich haben vor kurzem beschlossen, dass unsere SSDs (nach langer Pause wieder-) zusammenarbeiten sollten.
Damit sich alle etwas besser kennen lernen und die dortigen Schulsanis relativ neu sind und erst kurz vor ihrer Ausbildung stehen, möchten wir einge gemeinsame Jahresabschlussübung geben.

Leider hat keiner von uns Erfahrung im Organisieren von Großeinsatzübungen, worauf muss man dabei gesondert achten?

Angedacht dafür ist ein gessamter Schultag, mit gemeinsamen Vorstellen, vllt etwas Theorie, Ortsbegehungen (damit jeder des wichtigste über die andere Schule weiß), Material des anderen und vor allem natürlich Fallbeispiele, zum einen in Form von Einzel-FB die von der ganzen Gruppe Step-by-Step mustergültig durchgesprochen werden, zum anderen realistische Einsatzübungen, bei denen dann die Teams auf sich gestellt sind.

Da auch die nächste Frage:
Sollen alles 1 bis 2 Teams - FB werden, oder darf auch ein gemeinsames Groß-FB dabei sein?
Für dieses große FB bräuchte ich dann aber auch Ideen, weil ich will keinen unrealistischen MANV simulieren, bei dem kaum Lerneffekt besteht.

Personal haben wir zusammen ca. 15 EH und 3 San

Verbandsmaterial ist viel vorhanden, desweiteren mind. 2 Beatmungsbeutel, (bis dahin hoffentlich) 2 Absaugpumpen, je 2x Stif-neck Erw. + Kind, 1 Pulsoxy, 2 Notfallrucksäcke, mehrere kleine Taschen sowie 3 KatS-Tragen (weitere durch HiOrg möglich)

Als Gelände stehen 2 Schulgebäude (Gym. + RS), 2 Sporthallen, ein Sportplatz, ein Schulhof und evtl. Fachräume zur Verfügung.

Weitere Tipps sind gerne gesehen!

Gruß

Max
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

25.03.2009, 18:31
Hallo zusammen,

ich würde realistische Fallbeispiele für 1 bis 2 Teams machen die im SSD auch vorkommen können.
Meiner Meinung nach würde es den SSDlern mehr bringen die Notfälle abzuarbeiten mit denen man tagtäglich zu tun hat als ein fernes MANV Szenario.
Vor allem bei den Anfängern finde ich es wichtig dass die Handgriffe bei "normalen" Notfällen geübt werden.

mfg
Regel 3: Bei Herzstillstand zunächst den eigenen Puls fühlen.                                                                                                                                                   House of God

25.03.2009, 18:35
Eine Übung für meinen EX-SSD hab ich mal organisiert fürs Schulfest. Das waren aber nur 2 Verletzte.

Hatten einen Treppensturz mimem lassen, bei dem einer gestolpert is und einen 2. mitgenommen hat.


Möchtest du jetzt mehrere kleinere Fallbeispiele machen oder eine etwas größere Übung mit mehereren Verletzten und Rettungsdienst?
- 21 Jahre jung oder alt, suchts euch aus
- Bereitschaftlerin in der Funktion als Rettungsassistentin und Jugendwart
- FeuerwehrFRAU
- Auch wenn ich sage das es mir gut geht, wissen bestimmte Leute das ich sie angelogen habe.

25.03.2009, 18:44
Wenn das ganze über einen kompletten Tag gehen soll, dann sollte man auch eine ganze Reihe von Fallbeispielen ausarbeiten.

Zu Beginn eines solchen Tages, sollte das Kennenlernen an erster Stelle stehen. Organisiert z.B. ein gemeinsames Frühstück bei dem man sich ein wenig unterhalten und austauschen kann.

Anschließend könnte ein Theorieblock kommen, den ich allerdings nicht länger als 60-90 Minuten machen würde, weil es sonst zu viel wird und die Aufmerksamkeit womöglich leidet.

In einem dritten Block werden Fallbeispiele abgearbeitet. Wie Heimdall schon sagte, wäre es am besten realistische Alltagsnotfälle zu simulieren.

Die Teams, die das ganze abarbeiten (2er bis 4er Teams) sind dabei zunächst auf sich gestellt, anschließend Manöverkritik. Sinnvoll wäre es dann auch, die Teams so zusammen zu setzen, dass jedes Team aus Schülern der einen und der anderen Schule besteht.

Wir hatten vor einiger Zeit bei mir an der Schule ebenfalls einen Projekttag, wo wir mit einer anderen Schule zusammengearbeitet haben. Der ist in etwa so abgelaufen und war ein voller Erfolg.

25.03.2009, 21:36
Die 3 Blöcke wie von littel fireman beschrieben gefallen mir recht gut.

@ Minnyle: auf jeden Fall dran kommen sollen mehrere kleine FBs, über den Sinn eines großen FB ist euer Rat gefragt.

Als Szenario für das mögliche große FB ist uns bisher nur ein Unfall in Chemietrakt eingefallen, eventuell verbunden mit einer halbjährlichen Räumungsübung. Angedacht waren dabei eine Hand leicht Verletzte, die hauptsächlich betreut werden müssen, und max. 4 Mittel- bis Schwerverletzte (z.B. unzureichende Atmung bei Bewusstl.; Atemnot; Verätzungen; Verätzung eines Auges). Behandlung der Patienten natürlich erst nach dem sie aus dem Gefahrenbereich sind.
Es soll halt nicht absolut unrealistisch werden. Meinungen dazu?
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

25.03.2009, 21:43
Also bei uns finden diese Übungen halbjährlich statt. Meistens ein einer Nacht, von freitags auf samstags. dabei werden sie sani´s in zweier teams aufgeteilt und es werden ihnen dann fallbeispiele gestellt in den verschiedensten schwierigkeiten und auch manchmal ein bisschen unrealistische. dazu gehört bei uns auch eine einheit fortbildung.

Bei unserer letzten übung, hatten wir für eine MANV simulation eine Ansässige Jugendfeuerwehr dabei, und es wurde gemeinsam geübt. (Bot sich an, da mein Mitleiter diese Jugendfeuerwehr betreut.)

wie gesagt, ich bin gerne bereit, dir noch weitere tipps zu geben



LG carina

25.03.2009, 21:50
Wir haben jedes Jahr auch eine solche Übung, auch wenn sie nur für unseren SSD veranstaltet wird.
Generell ist es so gesagt, dass wir Teams einteilen (bzw. die das selber machen), die dann jeweils Fallbeispiele abarbeiten. Die anderen gucken in der Zwischenzeit zu und sind bei der Nachbesprechung dabei. Ein bis zwei "Verantwortliche" sollten auch mit guter Qualifikation die Übung leiten und die Nachbesprechung etwas leiten, das hat sich als rundum positiv rausgestellt.
Letztes Jahr war es bei uns so, dass wir vormittags vier Fallbeispiele gemacht haben, sodass jeder schonmal dran war. Danach folgte eine recht spontane Theorie-Runde, weil man gerade dann auf akute und aktuelle Probleme eingehen kann. Dieser Block ging schätzungsweise 60 Minuten, soweit ich mich erinnern kann. Klar, Pause musste auch mal sein.
Nachmittags gings dann mit Fallbeispielen in der Gruppe weiter, das letzte Fallbeispiel war dann ein von dir genannter MANV. Angenommen wurde dabei eine Schlägerei bei einer Oberstufenparty mit 4 Verletzten. DAs fordert die Leute doch schon enorm heraus und hat einen enormen Spaßfaktor (auch wenn das Lernen dabei vielleicht was geringer kommt). Aber hat auch seine Vorteile, weil man dann mal genau die Koordination und die Rolle eines "Einsatzleiters" bestimmen muss. Dabei wurde dann auch komplett die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst geübt, was aber auch schon in manchen vorherigen Beispielen war.
Abgeschlossen wurde der Tag, natürlich nach einem gemeinsamen Aufräumen, mit einem Pizza-Essen, das kommt immer bestens an!

Meine Meinung zu dem MANV: Eine sehr lustige, wenn auch nicht 100% lehrreiche Sache, die Nachbesprechung muss hier in jedem Fall gründlich erfolgen! Sind 9 Verletzte nicht vielleicht schon etwas viel? Ich würde das eher auf 7 Verletzte runterstufen, wenn nicht sogar noch weniger ;) .


Viele Grüße
Markus

25.03.2009, 21:57
Ich kann da Tone auch nur unterstützen, denn der Spaßfaktor muss natürlich auch ein wenig beachtet werden...

25.03.2009, 21:59
Ich finde es ja geradzu putzig was ihr als MANV bezeichnet ... *g*

Nehmt es mir nicht übel, aber bei 4 Verletzten kann man wohl nicht von einem MANV sprechen ... ;)

Hier mal einen Link mit der Definition MANV und was das eigentlich bedeutet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Massenanfall_von_Verletzten


Gruß Jürgen

25.03.2009, 22:22
Naja MANV ist ja ein dehnbarer Begriff, während in größeren Städten ein MANV vllt. bei 30 Pat. anfängt, weil einfach genügend RTW ect. vorhanden sind, fängt zum Beispiel in meinem Kreis (viel Land weite entfernungen) der MANV 1 schon bei 5 Patienten an.

mfg
Regel 3: Bei Herzstillstand zunächst den eigenen Puls fühlen.                                                                                                                                                   House of God

25.03.2009, 22:34
Original von Heimdall
Naja MANV ist ja ein dehnbarer Begriff, während in größeren Städten ein MANV vllt. bei 30 Pat. anfängt, weil einfach genügend RTW ect. vorhanden sind, fängt zum Beispiel in meinem Kreis (viel Land weite entfernungen) der MANV 1 schon bei 5 Patienten an.

mfg



Nö, so ist das nicht richtig, lies dir den Link mal genau durch ...

26.03.2009, 06:41
Original von Onkel Juergen
Hier mal einen Link mit der Definition MANV und was das eigentlich bedeutet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Massenanfall_von_Verletzten


Gruß Jürgen


Diese Einteilung lese ich jetzt aber auch zum ersten Mal...

Bei uns im Kreis erfolgt die Einteilung wie folgt:

M A N V 1
5 bis 14 Patienten / Betroffene

M A N V 2
15 bis 49 Patienten / Betroffene

M A N V 3
50 und mehr Patienten / Betroffene

Quelle: http://tinyurl.com/manv-st, S. 127

EDIT: Link korrigiert
Zuletzt geändert von Buschi am 26.03.2009, 06:45, insgesamt 1-mal geändert.

26.03.2009, 06:58
Mag ja durchaus sein, daß einige Kreise das gewaltig abgespeckt haben. Ich laß mich da gerne von euch schlaumachen. Aber wie gesagt, der Name " Massenanfall " sagt ja schon einges aus und auch bei 14 Verletzten/ Betroffenen kann man nicht von " Massen " sprechen.
Bei uns hier heißt das dann " Großunfall Rettungsdienst " , und wenn dieses Stichwort in die Leitstelle gelangt dann hat das auch ganz andere Auswirkungen auf die Alarmierung von zusätzlichen Kräften als beispielsweise bei einem gemeldeten MANV.

Gruß Jürgen

26.03.2009, 07:47
Das Wörterbuch des Zivil- und Katastrophenschutzes der ständigen Konferenz für Katastrophenvorsorge und Katastrophenschutz, Ausgabe Feb. 03 definiert den Massenanfall so:

ein Notfall mit einer größeren Anzahl von Verletzten oder Erkrankten sowie anderen Geschädigten oder Betroffenen, der mit der vorhandenen und einsetzbaren Vorhaltung des Rettungsdienstes aus dem Rettungsdienstbereich versorgt werden kann (DIN 13050:2002-09).


Insbesondere die Versorgung durch eigene Mittel des RD-Bereiches spricht gegen die Definition aus Wikipedia.

ein Ereignis mit einer so großen Anzahl von
Verletzten oder Erkrankten sowie anderen Geschädigten oder
Betroffenen, dass es mit der vorhandenen und einsetzbaren Vorhaltung
des Rettungsdienstes aus dem Rettungsdienstbereich
_nicht_ bewältigt werden kann (DIN 13050:2002-09)

wird dort als "Großschadensereignis" bezeichnet.

26.03.2009, 08:15
Hier ist es auch genauso, ab 4-5 verletzten Personen wird bereits MANV1 ausgelöst, weil einfach nicht der normale Betrieb gewährleistet werden kann und zusätzliche Rettungsmittel bzw. v.a. Notärzte zur Verfügung stehen!

Trotz allem finde ich, dass ein MANV eine Ansichtssache ist. Für einen Schulsanitätsdienst ist sicherlich ein Ereignis mit 5 Verletzten eine sehr große Sache (und somit ein MANV, der nicht mit normalen Mitteln abgearbeitet werden kann), für den Rettungsdienst vlt. nicht (obwohl ich das auch bezweifel, wenn man 5 mittel-schwerverletzte Patienten zu versorgen hat).

Viele Grüße
Markus

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