Güdel nur vom Arzt???

[M1k3]

@lars: ah daruf wolltest du hinaus. Hatte die Neugeborenen überlesen bei deinem Post.

Trotzdem finde ich die Abweichungen nicht sooo groß

[Don Spekulatius]

Original von lars2002
- AED Einsatz erst nach NA anforderung
- kein AED bei Kindern unter 8 Jahren
- bei Kindern kein "call fast" sondern immer "call first"
- keine Initialbeatmungen bei Kinder+Säuglingen

Komisch, meine Leitlinien von 2010 sagen aber anderes aus:

Non-specialists who wish to learn paediatric resuscitation because they have responsibility for children (e.g., teachers, school nurses, lifeguards), should be taught that it is preferable to modify adult BLS and perform five initial breaths followed by approximately one minute of CPR before they go for help (see adult BLS guideline).

Call fast und initiale Beatmungen werden also weiter empfohlen. Lediglich sollen Laienhelfer, die nur Erwachsenen-CPR trainiert haben, nicht durch fehlendes Spezialwissen davon abgehalten werden, auch Kinder zu reanimieren.

Standard AEDs are suitable for use in children older than 8 years. For children between 1 and 8 years paediatric pads should be used, together with an attenuator or a paediatric mode if available; if these are not available, the AED should be used as it is.

Auch hieraus kann ich keineswegs herauslesen, dass ein AED unter 8 Jahren nicht anzuwenden ist. Er SOLLTE mit einem speziellen Adapter angewendet werden. Allerdings wird explizit gesagt, dass der Erwachsenenmodus anzuwenden ist, wenn ein solcher Adapter nicht verfügbar ist.

Auch hinsichtlich der Reihenfolge von AED-Anwendung und Notruf hat sich nichts verändert.

[M1k3]

@Don: Lars hatte Sonderfälle der Ösis genannt.

[lars2002]

Und auch da nur beim ASBÖ (das ÖRK reanimiert nach ERC) weiß aber wie gesagt auch nicht wie das inzwischen ist letztes Jahr waren das genannte beim ASBÖ offizielle Lehrmeinung (und inzwischen hab ich mit dennen nichts mehr zu tun).

@M1k3: Naja die Gesamtzahl an Abweichungen ist aber recht beachtlich

[Hajo Behrendt]

Die Ursache eines Kreislaufstillstandes im (Klein-)Kindesalter ist meist im Respirationstrakt (Atmungssystem) zu suchen.

Nur selten wird es aufgrund einer kardialen Problematik zu einem Herzkammerflimmern bei Kleinkindern kommen.

Daher ist es m.E. eigentlich in den meisten Fällen überflüssig, zusätzliche spezielle Kinderpads oder Adapter für AED/PAD-Geräte vorzuhalten.

Bei einer Analyse wird das Gerät meist eh "keinen Schock" empfehlen...

[Schulsani]

zur Suppragabe als Inhalation: verträgt nicht jeder (z. B. beim Pseudokrupp Prrednisolon besser)

[leuchtreklamefahrer]

1. Zur Thread-Wiederbelebung ist Supra zwar geeignet, aber nicht erwünscht.

2. Es heißt "Suprarenin", besser Adrenalin.

3. Prednisolon ist aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung beim "Pseudokrupp" nicht verkehrt, allerdings eher als adjuvante Therapie zu sehen. In der Initialphase ist Adrenalin p.i. Mittel der Wahl und höchsteffektiv.
Zudem würde ich dem Patient das Kortisonrpäparat eher nicht vernebeln, sondern eine rektale Gabe (alternativ p.o., in schwerwiegenden Fällen i.v.) vorziehen.

4. Adrenalin p.i. verträgt in aller Regel jeder, der es benötigt.

Sollten deine Erfahrungen diesbezüglich anders sein, bin ich auf deine Antwort gespannt.

[krumel]

Also um das hier mal in geordnete Bahnen zurück zu führen.

Der Einsatz eines Guedeltubus ist dem österreichischem RS (der mit einem deutschen SanH-Vergleichbar ist und die Standardbesatzung für den RTW in den meisten Bundesländern stellt -ausgenommen Tirol&Wien) in der Tat untersagt.

Es gibt auch, wie angesprochen, die verschiedenen Module "Allgemeine Notkompetenz", "Medikamentengabe 2" "Venenverweilkanüle" und "Intubation&Beatmung".
Die angesprochenen "erweiterten Sachen" sind in Graz, diese haben traditionell ein etwas anderes System, dass heutzutage nur noch mit diversen Winkelzügen funktioniert (und nur einen Bruchteil der angegebenen Kompetenzen umfasst).. Stichwort sind hier die sog. "Jumbolinos".

Der Rest Österreichs (so er denn beim ÖRK arbeitet was geschätzte 95% der Rettungsdienstler tun)hat eine sehr beschränkte Medikamentenliste die -auf Druck einiger "Chefärzte" des ÖRK die es wohl Leid waren, dass immer die Frage kam warum das Nachbarland mehr darf- die Bundesweit gleich ist (Ausnahme ist wie immer Wien).
Die NK Intubation&Beatmung (welche die eigentliche Voraussetzung für die Einlage des Guedel ist) wird zusätzlich nicht in allen Bundesländern geschult bzw. nicht freigegeben.
Soll heißen: Ein Notfallsanitäter der diese Notkompetenz in einem anderen Bundesland erwirbt darf sie in bestimmten Bundesländern deswegen noch lange nicht ausüben.

Generell ist es aber eh "wurscht", da NFS mit Ausnahme von Wien und Tirol nur an Notarztrettungsmitteln vorgeschrieben sind und dementsprechend auch im Regelfall nur zusammen mit dem Arzt aufschlagen. Der normale (meiste ehrenamtliche) RS am RTW hat dagegen gefälligst Händchen zu halten und die Trage zu holen...

LG,
Krumel
NFS-NKI a.D.

[EH`ler]

Man sagt dort halt, daß jegliche Art der Intubation den Ärzten vorbehalten ist.

Aber mal ganz ehrlich: Auch für viele diesbezügliche Regelungen in D gibt es keinen wirklichen plausiblen Grund.

Nein ist jetzt nicht mehr ganz Aktuell laut neuer Lehrmeinugn (2011) dürfen bei uns in Ö die Sanitäter zwar nicht Güdel aber Larynx Intubationen vornehmen. LG EH´ler

[krumel]

Eine sinnvolle Erklärung warum der NFS-NKI der in Tirol problemlos intubieren darf und nach den gleichen bundesweit einheitlichen Richtlinien ausgebildet und geprüft ist es "zwei Bundesländer" weiter nicht mehr kann, konnte mir aber auch noch keiner erklären.