Lohnt sich ein eigener Rucksack?

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16.01.2017, 15:10
Hallo,

Ich möchte mir gerne einen eigenen Rucksack zulegen weil ich spätestens nach den Osterferien eine höhere Qualifikation (San B/ mindestens 48 Stunden) habe und weil mein EH Set jetzt schon voll ist bis oben hin. Den Rucksack würde ich auf Schulfahrten nutzen, wenn das rechtlich erlaubt ist (siehe Frage unter Recht), im SSD um das Modell zu testen und um die Zeit mit "zu wenig" Rucksäcken zu überbrücken. Sonst würde ich ihn noch im JRK nutzen wenn es mal wieder vorkommt das 2 Einsätze paralell laufen und alle Rucksäcke auf dem San Einsatz sind und bei der Hüpfburg keiner ist. Sonst würde ich ihn auf Fahrten der Verkehrskadetten (ehrenamtlicher Jugendverein) nutzen und natürlich privat im Auto wenn ich in einem Jahr den Führerschein habe. Aber natürlich auch im Haushalt.
Die Kosten spielen keine Rolle ich möchte nur Wissen ob sich die Anschaffung eurer Meinung nach Lohnt, oder nicht? Ich möchte auch später in die Medizin und würde ihn deswegen so lange nutzen bis er kaputt ist was ja lange dauert mit 5 Jahren Garantie :)

Danke für eure Antworten
16.01.2017, 15:37
Ich verstehe die Intention der Frage nicht. Wenn Geld keine Rolle spielt, dann kauf dir einfach, was du möchtest, und nutze es, wo du es für richtig hälst. Aus der Erfahrung heraus kann ich dir jedoch versichern, dass ein eigener Rucksack, der derart öffentlich zur Schau getragen wird, den Ruf des "JRK-Hobbyretter" deutlich unterstreichen wird. Außerdem ist mir nicht wirklich klar, wofür man bei deinem Ausbildungsstand einen eigenen Rucksack benötigt - im Auto gibt es einen KFZ-Verbandkasten, an der Hüpfburg braucht man meistens ein Coolpack oder mal ein Dinosauerier-Pflaster, und auf Schulfahrten kommt meist auch das Coolpack aus dem Bereich "Hüpfburg" zum Einsatz. Reisende soll man nicht aufhalten, aber vielleicht investierst du das Geld besser in ein gutes Essen..?
17.01.2017, 18:33
Ich persönlich habe in meiner Zeit im SSD nie etwas vermisst. Wir haben eine normale EH-Tasche, Beatmungsmasken, Kühlpacks und eine Samsplint. Mehr braucht man eigentlich nicht. Privat habe ich nie mehr gebracht, als Handschuhe. Für alles andere gibt es genug nette Autofahrer bzw. Bahnmitarbeiter, die Verbandkästen haben.
Ich persönlich halte einen eigenen Rucksack für eine unnötige Investition. Mag sein, dass man ihn vielleicht irgendwann mal wirklich braucht, aber in diesem Fall hat man ihn garantiert nicht dabei, weil man nur mal eben Brötchen holen gegangen ist.

Aus RD-Sicht sollten die meisten im SSD (da schließe ich den von mir betreuten SSD ausdrücklich ein!) erstmal die Basics und vor allem dokumentieren (Protokolle schreiben) lernen, bevor man sonstiges einführt.
"Wir essen jetzt Opa!"
Satzzeichen retten Leben!
17.01.2017, 21:26
Du solltest auch die Materialerhaltunngakosten nicht ganz außer Acht lassen. Die Anschaffung ist das eine, aber gerade das, was der kfz-verbandkasten nicht liefert, kostet auch einiges, wenn man es zwecks Haltbarkeit austauschen muss. Zumindest in Relation dazu, wie selten du das Zeug wirklich brauchst.

Als mein Mann Notarzt wurde, gab es bei uns auch die Überlegung, ob ein Rucksack ins Auto kommt. Aber gerade die Medikamente laufen ständig ab und wenn er sie dann Mal braucht, ist er garantiert mit dem anderen Auto oder zu Fuß unterwegs. Lohnt sich also selbst bei noch höhere Qualifikation nicht unbedingt.

Anderes Beispiel. Mit 17, als ich gerade ein Jahr Sani war, kann ich als Ersthelfer zu einem schweren VU mit motoradbeteiligung und Polytrauma. Der Wunsch, jetzt richtige Ausrüstung dabei zu haben, hat gerade mal gehalten, bis ich vom Auto beim Motorradfahrer angekommen war. Danach war ich eh erstmal mit lageübersicht, Bodycheck und co beschäftigt und dann kam eh schon der Rettungsdienst. Ich wäre also effektiv gar nicht dazu gekommen, viel mehr als einen stifneck anzulegen, der eine Minute später weg da gewesen wäre.

Edit: man verzeihe mir die Rechtschreibung. Mein Handy hat da andere Vorstellungen wie ich.
21.01.2017, 00:13
Ich habe gleich mehrere Rucksäcke. Einen für die Arbeit und den Sport und einen für Urlaub/ Wandern. Da passt von Wäsche über Kulturbeutel bis hin zu Wasserflasche und Büchern alles rein, was man so brauchen könnte. Auf Wanderungen kommt da auch ein EH-Set rein und auf Reisen ein paar Medikamente. Kann die Anschaffung also nur empfehlen. Aber was hat das mit Einsätzen und dem SSD zu tun!??
24.01.2017, 14:12
Also ein kleines Erste-Hilfe-Pack reicht komplett aus, da ein Rucksack hohe Anschaffungskosten haben kann.
Es macht aber keinen Sinn Privat ein Halbes "NEF" sozusagen dabei zu haben.
14.04.2017, 18:24
Ich kann dir mal sagen wie es bei mir (RetSan) ist:
Ich habe mir auch mal einen eigenen Rucksack für 170€ gekauft. Das, was dort noch nicht beinhaltet war, habe ich mir eben dazu gekauft.
Wie schon erwähnt laufen natürlich alle Sachen irgendwann ab, manche früher, manche später. - Wobei man gerade Verbandmaterial aus dem KFZ Kasten nachfüllen kann.

Jedoch liegt mein Rucksack zu 95% nur bei mir im Kofferraum.
Bei Bereitschaftseinsätzen nehme ich ihn natürlich - wie jeder, der einen eigenen Rucksack hat - mit. Die Nutzung, in dem ich ihn privat gebraucht habe, kann ich an einer Hand abzählen.
Rettungssanitäter, NotSan Azubi 2. Lj, BLS-Privider, ACLS-Provider
20.04.2017, 21:40
Privat war ich bisher bei einer Reanimation, Unterarmfraktur, Femurfraktur, VU Krad und Schlägerei mit Kopfplatzwunde dabei. Ich selbst habe eine Aerocase Notfalltasche L mit Ambu,RR Manschette, Pulsoximeter, Samsplint, Tourniquet, Stifneck und Verbandsmaterial. Bei keinem der Notfälle hatte ich meine Equipment parat, und vermisst habe ich es ehrlich gesagt auch nicht. Samsplint und Stifneck wären ganz nett gewesen, ansonsten hat der KFZ Verbandskasten alles nötige abgedeckt. LG
22.04.2017, 07:32
Ein Tourniquet führt aber keiner mit?
22.04.2017, 11:44
Doch. 2x.
22.04.2017, 12:44
Adisch hat geschrieben:Privat war ich bisher bei einer Reanimation, Unterarmfraktur, Femurfraktur, VU Krad und Schlägerei mit Kopfplatzwunde dabei. Ich selbst habe eine Aerocase Notfalltasche L mit Ambu,RR Manschette, Pulsoximeter, Samsplint, Tourniquet, Stifneck und Verbandsmaterial. Bei keinem der Notfälle hatte ich meine Equipment parat, und vermisst habe ich es ehrlich gesagt auch nicht. Samsplint und Stifneck wären ganz nett gewesen, ansonsten hat der KFZ Verbandskasten alles nötige abgedeckt. LG


Komisch, ich persönlich hätte bei der Reanimation den Ambu-Beutel schon vermisst. Ist doch irgendwie angenehmer als einem/r Fremden Atemspende zu geben ;)
22.04.2017, 13:28
Sicherlich, jedoch war ich alleine, erste Reanimation und damals frisch San-A. Zu dem war nach kurzer Zeit auch schon der First Responder da. Alleine beuteln + CPR, da gehört schon Erfahrung dazu.
22.04.2017, 21:15
M1k3 hat geschrieben:Ein Tourniquet führt aber keiner mit?



Warum nicht?
23.04.2017, 07:36
Wie hat geschrieben:
M1k3 hat geschrieben:Ein Tourniquet führt aber keiner mit?



Warum nicht?


Also ich finde es total berechtigt ein Tourniquet mitzuführen.
Wenn ich zu einem VU komme bei dem z.B. ein Pat liegt dem das Bein abgetrennt wurde kann ich zwar auch mit einem Dreiecktuch es abbinden aber ein Tourniquet ist schon nice2have.
23.04.2017, 13:37
Ein in der Tat häufig anzutreffendes Notfallbild...

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