Urlaubsheimreise [ab EH]

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

Foren-Übersicht Erste Hilfe, Rettung und Medizin Fallbeispiele

24.10.2010, 12:46
Der andere wurde vermisst und ist wohl grade gerettet worden.

Sollen wir noch irgendwas machen?
...hier kommt ein ganz normaler Held...ich rette die Welt!-Madsen :D
Mit Schwimmflügeln kann man im Regen fliegen! :)

24.10.2010, 12:47
Nein danke, wir übernehmen.

Kritik bitte.
MfG Max :)

14 Jahre, Sanitätshelfer und JFler

24.10.2010, 12:50
Ich hätte den Mann nach seinem Namen fragen können und was genau passiert ist.

Mhmm und sonst ist mir nicht viel aufgefallen :)
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24.10.2010, 12:58
Genau, du hättest dich vorstellen können und fragen können, was passiert ist. Man hätte auch ins Gebäude nach dem Kollegen rufen können. Aber sonst keine großen Fehler gemacht.
MfG Max :)

14 Jahre, Sanitätshelfer und JFler

24.10.2010, 14:14
Original von 19222
Man hätte auch ins Gebäude nach dem Kollegen rufen können.


Da möchte ich widersprechen. Von einem brennenden Gebäude werde ich mich tunlichst fernhalten. Stichwort "Trümmerschatten". Die Kollegen vom löschenden Volk mögen mich da bekräftigen oder korrigieren...

24.10.2010, 14:19
Stimmt auch wieder, ich meinte aber mit reinrufen, dass man mal nach personen rufen könnte während man den Anderen vom Haupteingang wegführt. Evt. ist die andere Person ja unmittelbar am Ausgang und kann sich von selbst rausbewegen
MfG Max :)

14 Jahre, Sanitätshelfer und JFler

24.10.2010, 14:31
Wenn sie sich rausbewegen kann, wird sie das auch tun, ohne dass ich nach ihr rufe...

24.10.2010, 14:32
Grundsätzlich ist es auf jeden Fall zu begrüßen, dass der Eigenschutz beachtet wurde. Ich muss Buschi zustimmen, dass ein Betreten des Gebäudes in jedem Fall zu unterlassen ist; auch die Annährung ist v.a. in diesem Fall (Gefahr einer Gasexplosion) sehr gefährlich und dementsprechend zu unterlassen.

Kleinere Kritikpunkte von meiner Seite:

Die Versorgung der offenen Fraktur sollte im Falle einer nur leicht blutenden Wunde besser mit einem Verbandtuch oder (mehreren) sterilen Kompressen erfolgen. Das hat den Grund, da jegliche Manipulation an der Wunde zu Schmerzen führen kann, was halt bei einem Druck (der wohl oder übel über einen Verband aufgebaut wird) passiert.
Bei stark blutenden Wunden sollten natürlich Prioritäten gesetzt werden!
Ob es sinnvoll wäre, bereits zu diesem Zeitpunkt eine leichte Extension auf den frakturierten Arm auszuüben, lässt sich diskutieren...kommt sicher auch auf die Schmerzen des Patienten an.

Lagerung in der Schocklage war vermutlich angebracht; falsch macht man damit in einem solchen Fall vermutlich wenig.

Ein Bodycheck wäre noch schön gewesen; wenn noch Zeit gewesen wäre, hätte bereits eine DMS-Kontrolle an den Fingern erfolgen können.

Die Versorgung der Schürfwunden kann übrigens in einem solchen Fall vorerst vernachlässigt werden...

24.10.2010, 14:57
@Tone Bone

Da ich noch EH'ler bin hab ich auch den Bodycheck verzichtet und lediglich nur gefragt ob ihm noch etwas anderes wehtut.
Auch die DMS-Kontrolle wurde zumindest bei mir im EH-Kurs nicht gelehrt.
Da ich aber ja erweitertes Wissen habe, hätte ich dran denken können ;)

Die Schürfwunden habe ich ja auch vernachlässigt.

Wenn du mir noch erklären würdest was eine Extension ist, wäre ich schlauer? :P
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24.10.2010, 15:02
Bevor man in diesem Falle, vor allem wenn man schon die Info hat, daß sich Druckgasbehälter in einem Bereich befindet wo womoglich eine thermische Beaufschlagung ststtfindet, dem Gebäude fern bleibt. Persönlich würde ich, so lange es der Zusatand des Patienten zulässt möglichst viele Infos von dem Objekt und der 2. Person geben lassen. Wo befand die sich zuletzt, wo sind Gefahrenquellen (Druckgasbehälter, Chemikalien usw.)
Den anrückenden Kräften hilft dies sehr viel. Je mehr Infos wir haben, desto schneller kanneine Rettung erfolgen und wir wissen mehr über bestehende Gefahren.
Aber sonst kann man nichts dagegen sagen :-)

Gruß von der roten Fraktion :-)
Wir werden aus den schönsten Träumen gerissen,
um so manchen Alptraum zu erleben.

Tauchen - Klettern - Geocaching - Feuerwehr

24.10.2010, 15:12
Wenn du mir noch erklären würdest was eine Extension ist, wäre ich schlauer? Zunge raus

Selbstverständlich, sorry ;) .
Extension ist letzlich ein Zug auf dem betroffenen Arm, damit die Knochenenden auseinandergezogen werden und somit nicht mehr bzw. nur noch eingeschränkt aufeinander reiben können (= weniger Schmerzen). Auch kann hierdurch ein zwischen den Knochenenden eingeklemmter Nerv bzw. Blutgefäße wieder "freigegeben werden".

Dieses Thema der Extension ist - zumindest hier im Forum - etwas umstritten (gab mal ein Thema, wo ausgiebig drüber diskutiert wurde). In der Realität habe ich bisher nie negative Auswirkungen erlebt; auch im Gespräch mit einigen Kollegen wurde eindeutig zur (leichten) Extension der Frakturstelle geraten.

24.10.2010, 15:23
Danke. Aber ich denke als EH'ler sollte man sowas lieber lassen.

Man braucht doch dann sicher auch Schienungsmaterial dafür, oder?
...hier kommt ein ganz normaler Held...ich rette die Welt!-Madsen :D
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24.10.2010, 15:26
Entweder das...oder man hält halt die Extension so lange aufrecht, bis Schienungsmaterial da ist ;) .

Da in dem Thema stand "ab EHler", habe ich mir gedacht, kann man sowas allerdings mal erwähnen und weiter ausführen...

24.10.2010, 15:45
Zur Extension:
Um eine Extension zu halten, braucht man Schienenmaterial, da dann aber auch spezielle Schienen, gängiges Material (Vakuumkissen, SamSplint ect) hält die Extension nicht aufrecht.


Kritik:
Beim ersten Verletzten wurde zu sehr auf die offensichtlichen (kleineren) Verletzungen eingegangen.
Schön zu lesen
Hat er sonst noch sichtbare Verletztungen? Wo blutet er und wie dolle?


Ist aber ein häufiger Fehler, dass man sich gerne auf die offensichtlichen Dinge stürzt, dabei aber den Blick auf den Patienten als Ganzes verliert.
Bei der Person ist es ja nicht bekannt, woher sie kam (zumindest dem Fallbeispiel nicht zu entnehmen), daher gehören Fragen nach "Waren sie beim Brandausbruch in der Werkstatt?, Haben sie Rauch eingeatmet?" sehr sehr wichtig - genau die habe ich vermisst. Außerdem sollte man noch fragen, wie er sich die Verletzungen zugezogen hat - erinnert er sich daran, oder war er z.B. bewusstlos und ist dann gestürzt oder ist im Rauch mit dem Kopf gegen irgendetwas gelaufen?
Die sichtbaren Verletzungen in diesem Fall (Bagatellverletzungen Knie, offene Fraktur ohne relevante Blutung), sind erst mal vernachlässigbar, solange schwerere Begleitverletzungen oder halt Rauchgasexposition ausgeschlossen worden sind.
Die Versorgung der offenen Fraktur ist, wie Tone Bone schon ausführte, noch zu verbessern - die Blutung war ja lt. Schilderung vernachlässigbar gering, daher ist einfach die Hauptpriorität das sterile Abdecken, ohne dass es zu weiteren Schmerzen/Dislokationen kommt. Hier bietet sich das genannte Verbandtuch an, um die Wunde bis zum Eintreffen der Profis zu versorgen.

Die weitere Informationsgewinnung, wie "abgesoffen" schon schrieb, ist natürlich sehr wichtig, hier vor allem die Position des anderen Mitarbeiters, dann halt der weiteren Besonderheiten (was brennt, Druckgasflaschen, Gefahrgut ...).
Genau das wundert mich auch hier bei der Feuerwehr - der ELW kommt alleine, der Verletzte wird nicht befragt ...
Der Einsatzleiter im erstankommenden (?) ELW ohne weitere Fahrzeuge wird ohnehin außer Lageerkundung, Informationsgewinnung und Rückmeldung kaum was ausrichten können - daher verstehe ich nicht, dass er sich mit Infos aus zweiter Hand zufrieden gibt und nicht selbst mit dem Patienten spricht - offensichtlich kann dieser das ja noch und braucht kein "Sprachrohr"

Lagerung in der Schocklage war vermutlich angebracht; falsch macht man damit in einem solchen Fall vermutlich wenig.

Bin ich anderer Meinung, die Person hat Bagatellverletzungen an den Knien und eine leichte Blutung bei offener Fraktur - nix, wo man nun dringend eine Autotransfusion durchführen müsste.
Immerhin lagert man den Patienten dazu auf dem Boden (möglicherweise auf Flächen die von der Feuerwehr bald gebraucht werden, Hypothermiegefahr Ende Oktober), hat eine Rauchgasinhalation noch nicht ausgeschlossen (Schocklage ungünstig) ...
Mit dem Verletzungsmuster und einem wachen und kooperativen Patienten würd ich dem Patienten primär die Lagerung überlassen - hinsetzen oder ggfl. hinlegen - wie er es wünscht - im Oktober bietet sich natürlich auch an, ihn ins Auto zu setzen.

Ganz, ganz, ganz am Anfang vermisse ich noch eine Sache: Wo wurde das Auto abgestellt? Zuerst saßen alle im Auto, dann wird unmittelbar an der Einsatzstelle gearbeitet ... da fehlt ja noch dieser Zwischenschritt ;-)
Zuletzt geändert von Markus am 24.10.2010, 16:14, insgesamt 1-mal geändert.

24.10.2010, 15:51
Original von Tone Bone
Entweder das...oder man hält halt die Extension so lange aufrecht, bis Schienungsmaterial da ist ;) .

Da in dem Thema stand "ab EHler", habe ich mir gedacht, kann man sowas allerdings mal erwähnen und weiter ausführen...


Super.... und bald wollen alle EHler Frakturen auf Extension bringen...
Das ist was für den RD und sollte dort bleiben. Man könnte den auch Analgosedieren, aber das ist nicht drin in dem Stand der hier vermittelt und geübt werden soll.

Auch für den einfachen RDler sollte man nur einfache Frakturen auf Extension bringen, und "Püppi" hat vollkommen recht, diese Extension muss dann aufrecht gehalten werden, und das ist manchmal nicht einfach mit Schienenmaterial zu machen ist.

Grade beim Handgelenk wär ich übrigens vorsichtig mit einer Extension, ich persönlich würde diese eher bei simplen Frakturen anwenden. Wieviele Frakturen hast du denn schon auf Zug gehalten Tone Bone? (Ohne Analgosedierung vom Arzt)


Viel mehr betonen würde ich, und fürn Sani auch angebracht wäre eine DMS Kontrolle, und evtl. Dokumentation.
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

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