Und während der Einweiser in bitterlicher Kälte draußen steht und auf den Discowagen wartet, bremse ich VorherWind ein bisschen, denn das Abmessen ist gar nicht zwingend nötig, schließlich benutzen wir den Katheter noch gar nicht. Dafür kontrollieren wir mit einem schnellen Blick und kurzem "Ansaugen" (Betätigen) die Funktion der Pumpe. Sollte unser Freund auf die Idee kommen, sich also doch noch erbrechen zu wollen, sind wir jetzt vorbereitet. Der größte Katheter sitzt und wir wissen, dass wir nur im sichtbaren Bereich der Mundhöhle absaugen.
Soweit, so gut.
Weil Corlando (bzw. Carina) mir vorerst nur die Werte "niedrig" und "schnell" zur Verfügung stellt, gehe ich von einem Schock aus und teile das den KollegINNen auch mit.
Dem netten, wenn auch schweigsamen und etwas übelriechenden, jungen Herren werden daher in SSL die Beine hochgelegt (möglichst vorsichtig, versteht sich). Dabei darf er sich auch gleich über eine wärmende Decke freuen.
Wir prüfen weiterhin die Vitalzeichen, also Atmung, Kreislauf (Puls), mögliche Zyanose und GCS. Sollte der Patient bereits im Koma liegen (GCS=3) und sich nicht aus irgendeinem Grund dagegen wehren, gebe ich ihm auch noch einen Güdeltubus in den Mund. Diesen führe ich um 180° gedreht ein, drehe in dann in die richtige Lage und gut. Größe: Abstand Mundwinkel-Ohrläppchen.
Beim Thema Zyanose fällt mir ein, dass keine Geräte vorgegeben sind. Daher nehme ich frecherweise weiter an, ich habe Sauerstoff zur Verfügung (hat VorherWind vorhin ja bereits richtigerweise genutzt). Von selbigem bekommt der Verletzte 6 Liter/min über eine Maske.
Während Corlando also weiter den Blutdruck und die Pulsqualität ermittelt, werden gespannt die Ohren aufgesperrt, ob man schön das erlösende Sondersignal hören kann.
wutzmutz
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wutzmutz am 10.04.2011, 23:22, insgesamt 2-mal geändert.