Die ist so komisch...

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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08.10.2015, 22:55
Don Spekulatius hat geschrieben:
BavarianSurvivor hat geschrieben:Die 10 Minuten die der Rettungsdienst mit SoSi zur Schule benötigt hält der Patient in der Regel auch noch durch. Selbst bei einem BZ von 36! Der Rettungsdienst/ NA gibt dann ja sowieso Glucose i.v. Dies führt eh recht schnell zu einer Verbesserung seines Zustands.

Kannst Du mit der Argumentation nicht jede Deiner Maßnahmen (Abgesehen von BLS) ad absurdum führen?


Und Abgesehen vom Abbinden, der Entlastungspunktion, und dem chir. Atemweg... :D

SCNR
09.10.2015, 06:27
BavarianSurvivor hat geschrieben:Warum sollte ich mit dieser Argumentation alle meine Maßnahmen ad absurdum führen? Hätte ich die jeweilige Maßnahme nicht für richtig befunden, hätte ich sie auch nicht ausgeführt ;) Was bedeutet die Abkürzung BLS? Noch nie gehört.


BLS steht für "Basic Life Support" und bezeichnet die Basismaßnahmen bei einer Reanimation.

Du argumentierst, dass es irrelevant ist, einem hypoglycämischen Patienten Zucker zu geben, weil ohnehin der Rettungsdienst/NA in 10 Minuten da ist.

Und sind wir mal ganz ehrlich: Die 10 Minuten die der Rettungsdienst mit SoSi zur Schule benötigt hält der Patient in der Regel auch noch durch. Selbst bei einem BZ von 36! Der Rettungsdienst/ NA gibt dann ja sowieso Glucose i.v.


Wenn Du so argumentierst, frage ich Dich bösartig, welche Deiner Maßnahmen denn nun in den 10 Minuten überhaupt einen Unterschied macht?
Du erhebst eine SAMPLE Anamnese und willst eine Psychotherapie bei V.a. Essstörung beginnen. Macht das denn in den 10 Minuten einen Unterschied?
09.10.2015, 16:16
Don Spekulatius hat geschrieben:
BavarianSurvivor hat geschrieben:Warum sollte ich mit dieser Argumentation alle meine Maßnahmen ad absurdum führen? Hätte ich die jeweilige Maßnahme nicht für richtig befunden, hätte ich sie auch nicht ausgeführt ;) Was bedeutet die Abkürzung BLS? Noch nie gehört.


BLS steht für "Basic Life Support" und bezeichnet die Basismaßnahmen bei einer Reanimation.

Du argumentierst, dass es irrelevant ist, einem hypoglycämischen Patienten Zucker zu geben, weil ohnehin der Rettungsdienst/NA in 10 Minuten da ist.

Und sind wir mal ganz ehrlich: Die 10 Minuten die der Rettungsdienst mit SoSi zur Schule benötigt hält der Patient in der Regel auch noch durch. Selbst bei einem BZ von 36! Der Rettungsdienst/ NA gibt dann ja sowieso Glucose i.v.


Wenn Du so argumentierst, frage ich Dich bösartig, welche Deiner Maßnahmen denn nun in den 10 Minuten überhaupt einen Unterschied macht?
Du erhebst eine SAMPLE Anamnese und willst eine Psychotherapie bei V.a. Essstörung beginnen. Macht das denn in den 10 Minuten einen Unterschied?


Am besten lasse ich es einfach bevor ich mich hier noch weiter verstricke ;)
Außerdem habe ich in diesen 10 Minuten keine Psychotherapeutische Vehandlung durchgeführt, das war meine Partnerin.
Ich hätte mich hald auf die Erhaltung/ Überwachung Ihrer Vitalwerte konzentriert (Puls, RR, Atmung ).
Naja es ist bestimmt nicht schlecht dem Patienten Kohlenhydrate zuzuführen, aber wie gesagt mir wurde es anders gelehrt.

Somit hoffe ich, aus dem FB einige Dinge bezüglich Hypoglykämie mitgenommen zu haben und freue mich schon auf weitere (allgemeine ) Diskussionen hier im Forum :)
09.10.2015, 21:18
BavarianSurvivor hat geschrieben:Naja es ist bestimmt nicht schlecht dem Patienten Kohlenhydrate zuzuführen, aber wie gesagt mir wurde es anders gelehrt.

Aber auch Lehraussagen hindern nicht an selbständigem Denken.
Es ist doch ganz einfach: Wenn der Patient noch bei Bewusstsein ist, solltest Du ihm schnelle Kohlenhydrate zuführen. Auch bei der Hypoglycämie gilt ja: Time is Brain! Ist er bewußtlos, dann ist dieser Weg verbaut.

Übrigens wird es ein Nicht-Diabetiker kaum schaffen, sich in die symptomatische Hypoglycämie zu hungern. Außerdem zeichnen sich ja Patientinnen mit Bulimie dadurch aus, dass sie eben nicht extrem an Gewicht verlieren. Die "Fressphasen" vor dem Erbrechen reichen ja zur Deckung des Hauptbedarfs aus.
09.10.2015, 22:08
Ok Danke, werde ich auf jeden Fall ab jetzt im Hinterkopf behalten!
16.10.2015, 22:35
Vielleicht hat die Patientin sich auch durch jahrelange falsche Ernährung einen Diabetes erworben. Jetzt futtert sie, vor Scham, nur noch auf der Toilette Schokolade, baut ihre Hyperglycämie über Tage und Wochen auf und kippte jetzt mit einem Zucker von 34mmol/l um?

... ich sollte ins Bett gehen glaube ich...
18.10.2015, 10:39
Erst wenn du mir erklärst welchen Diabetes sie haben soll, und warum sie dann umkippen sollte?
19.10.2015, 00:34
Diabetes Typ 2, adipös, jung, erworben durch falsche Ernährung?

Zugegeben wäre ihre plötzliche Somnolenz als Erstmanifestation untypisch und ein BZ von 600mg/dl wohl noch zu niedrig...
19.10.2015, 11:25
Richtig - Hyperglykämien zeigen sich bezüglich ihrer Symptomatik meist nicht in einem derart schnellen Verlauf.
Bei einem BZ von 600mg/dl kann man mittelfristig schon Probleme bekommen, insbesondere ketoazidotische Stoffwechsellagen sieht man manchmal bei diesen Werten schon als potentiell kritischen Patienten. Eher typisch wären diese jedoch für einen absoluten Insulinmangel.

Die Beschreibung einer Erstmanifestation eines Typ-2-Diabetes bei einer Jugendlichen mit unguten Essgewohnheiten ist jedoch sicher an sich auch möglich, tritt in den letzten Jahren häufiger auf und wird mehr und mehr zu einem gesundheitlichen wie gesundheitsökonomischen Problem führen. Mehr Sport, weniger Müll futtern - und ein wenig Glück bei der Verteilung des Erbgutes...

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