Fallbeispiel für einen EH+Sani oder 2 erfahrene EHs

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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26.05.2016, 16:31
Ihr beiden Sanitäter (10.Klasse) sitzt im Unterricht (Beginn 1. Stunde), als euer EInsatzhandy klingelt. Eine Lehrerin meldet, dass es einem Schüler (5.Klasse) nicht gut geht, er habe wohl Kopfschmerzen, mehr wisse sie noch nicht. Ihr macht euch auf den Weg (Klassenzimmer ist 1 Stockwerk höher) und trefft im Klassenzimmer auf einen geordneten Unterricht. Die Lehrerin erklärt euch, dass es sich bei dem Schüler um Max aus der letzten Reihe handelt.
Dabei habt ihr:
Einen Rucksack mit Standartausrüstung für den SSD
- Verbandsmaterial (Verbandpäcken, Dreiecktuch, WSV, Kompressen...)
- Handschuhe
- Abwurf
- Pulsoximeter
- Blutdruckmanschette + Stethoskop
- Pupillenleuchte
- Gold-Silber-Folie
- SamSplint + StifNec
- Erbrechbeutel
Falls ihr weitere Materialien braucht, könnt ihr zu eurem Schrank gehen (gerade kurz nachfragen ;))
Schräggegegenüber von dem Klassenzimmer befindet sich der Saniraum mit Decken und einer Liege.

Was macht ihr? Wie geht ihr vor?

Wer möchte?
27.05.2016, 06:09
Dann zieh ich mal meine Handschuhe an und gehe mit Rucksack und meinem Kollegen ins Klassenzimmer.
Zuerst Stelle ich mich Max vor "Hallo Max, ich bin Steffen vom Schulsanitätsdienst. Wie geht es dir denn?"
Beim Vorstellen Messe ich gleich die Re-Kap Zeig durch 5sekündiges Drücken auf einen Nagel.
Zudem kann ich gleich fühlen ob dir Haut warm/kalt, trocken/feucht.... ist.
27.05.2016, 08:12
Max guckt dich mit großen Augen an und fragt dich, was du den da machen würdest. Die Haut ist im normalen Zusatnd. Äußerlich fällt dir erstmal nichts auf. Auf deine Frage, wie es ihm geht, antwortet er, dass er Kopfweh hat und ihm unwohl ist.
ReCap Zeit: 2 sec
27.05.2016, 20:49
Dann würde ich gerne mal den Steffen unterstützen.
Ich ziehe natürlich ebenfalls Handschuhe an, achte darauf ob im Klassenzimmer irgendwas komisch ist und frage ob er in der Pause oder noch unmittelbarer davor gestürzt oder irgendwo dagegen gelaufen ist. (Wenn Steffen mit ihm redet mache ich das eben als Fremdanamnese und frage seinen Banknachbarn, ob er da was weis.
Zusätzlich würde mich noch die letze Nahrungsaufnahme sowie die Flüssigkeitsmenge die er bisher bereits getrunken hat interessieren.
"Gib bei jedem hundert Prozent, egal was er hat. Sonst gibst du auch bei dem, der hundert Prozent braucht nur fünfzig." -
28.05.2016, 11:16
Im Klassenzimmer ist alles soweit in Ordnung. Hier fällt dir erstmal nichts auf. Die Lehrerin bittet euch, mit Max den Unterricht zu verlassen. Sie sagt, dass sie die Klasse noch auf die KA morgen vorbereiten muss.
Die KLassenkameraden sagen dir, dass es ihm schon heute morgen schlecht ging, sein Vater ihn aber unbedingt in die Schule schicken wollte (wegen der KA-Vorbereitung).
Steffen findet herraus, dass Max heute noch nichts gegessen und nur ein Glas Milch getrunken hat.
An Max fällt auch auf, dass er ziemlich ängstlich und zurückgezogen ist und nur wenig redet.
28.05.2016, 17:05
"Max, ich mess dir jetzt den Blutdruck mit so einer Manschette und der Clip am Pinger misst deinen Puls und die Sauerstoffsättigung."
Vor dem Aufpumpen der Manschette, da ich sowiso den Pulst tasten muss zum aufpumpen, messe ich noch den Puls (Frequenz Qualität und ob rhytmisch)
Dann noch bitte RR und die Sättigung.
28.05.2016, 22:04
Okay, während Steffen die Werte erhebt frage ich den Patienten ob er Laktose Intoleranz, bzw. sonstige Allergien hat und erkundige mich außerdem, ob in letzter Zeit irgendwelche besonderen Vorkommnisse in seinem Leben waren, auf die die Ängstlichkeit zurückzuführen ist.
"Gib bei jedem hundert Prozent, egal was er hat. Sonst gibst du auch bei dem, der hundert Prozent braucht nur fünfzig." -
29.05.2016, 17:53
Puls: 108 bpm, stark und rhytmisch
Blutdruck: 103/73 mmHg
Sauerstoffsättigung: 98 %

Allergien: leichte Erdnussallergie
Als du ihn nach besonderen Vorkommnissen fragst, antwortet er dir nicht weiter und tut so, als hätte er die Frage überhört.

Der Sitztnachbar fragt nach, was denn mit Max ist und die Lehrerin führt den Unterricht weiter, als ob ihr nicht da wäret.
29.05.2016, 18:20
Okay, dann würde ich mal vorschlagen wir verlassen das Klassenzimmer mit ihm und suchen uns einen ruhigeren Ort, wie etwa unseren Sanitätsraum. Ich würde beim Verlassen des Raumes wenn der Patient außer Hörweite ist die Freundin neben ihm fragen ob er in letzter Zeit "komisch" war und ob sie weiß ob irgendetwas in seinem Umfeld (Familie, Freunde...) vorgefallen ist. Den Puls sollten wir versuchen durch beruhigen etwas runter zu bekommen, also ihm erzählen, dass die Werte so weit nicht ungewöhnlich sind und eben allgemein versuchen Kontakt zu ihm aufzubauen.
Außerdem würde ich vorschlagen versuchen wir über das Sekretariat die Eltern zu erreichen und dazu bewegen in die Schule zu kommen, wobei das Sekretariat da auch gleich mal nachfragen soll ob es Vorkommnisse gab. (Aber bitte etwas gefühlvoll durch das Sekretariat ;) )
Was meinst du Steffen, in den Sanitätsraum oder lieber wo anders hin? Siehst du hier schon eine RD Indikation?
"Gib bei jedem hundert Prozent, egal was er hat. Sonst gibst du auch bei dem, der hundert Prozent braucht nur fünfzig." -
29.05.2016, 18:58
Ihr geht jetzt in den Saniraum. Was macht ihr da?
Der Freund sagt, dass Max schon immer etwas komisch ist und sich sehr viel Druck macht, was Noten anbetrifft.
Was erzählt ihr denn Max, damit er sich wieder beruhigt?
Das Sekretariat weiß bescheid, und versucht die Eltern zu erreichen.
Beim Rübergehen schwankt Max und stützt sich am Tisch ab
30.05.2016, 18:52
Okay, da Steffen jetzt knapp einen Tag nicht geschrieben hat antworte ich mal.
Da er ja schon geschwankt ist achte ich darauf, dass er beim rüberlaufen nicht stürzt (biete ihm an sich abzustützen,etc.)
Im Sanitätsraum würde ich ihn auf die Liege legen und entweder das Fußteil etwas hochstellen, sofern das geht oder andernfalls eine Decke unter die Beine legen, da ich das Schwanken auf den doch recht niedrigen Blutdruck in Kombination mit der Lagerungsänderung zurückführe.
Weiter würde ich nochmal vorsichtig nachfragen ob er in letzter Zeit schlechte Noten hatte und ihn, falls ja beruhigen und etwas erzählen wie: "Dass kann jedem mal passieren, dass lässt sich wieder ausgleichen, du bist sonst doch bestimmt gut,..."
2-3 Minuten nach dem Hinlegen hätte ich bitte nochmal die Werte: RR, PF, Sp02
Ansonsten würde ich auf eine Rückmeldung durch das Sekretariat warten und danach lageabhängig das weitere Vorgehen mit Steffen besprechen.
"Gib bei jedem hundert Prozent, egal was er hat. Sonst gibst du auch bei dem, der hundert Prozent braucht nur fünfzig." -
03.06.2016, 22:01
Gehts hier noch weiter?
04.06.2016, 08:09
Erstmal möchte ich mich entschuldigen, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe.

Du stützt Max und ihr geht in das Sanizimmer. Max hat sich hingelegt. Psychisch findest du nur herraus, dass er sich selbst viel Druck macht; viel sagt er dir aber nicht.
Das Sekretariat kann bis jetzt keinen erreichen, versucht es in ein paar Minuten nochmal.

Nach 2/3 Minuten liegen:
PF: 96 bpm
RR: 108/75 mmHg
SPO2: 98%
06.06.2016, 13:13
@Vanessa
Also ich würde jetzt durchaus weitermachen, aber da mein Kollege sich nicht meldet...
Soll ich allein weitermachen oder noch etwas warten?
"Gib bei jedem hundert Prozent, egal was er hat. Sonst gibst du auch bei dem, der hundert Prozent braucht nur fünfzig." -
07.06.2016, 05:46
Bin auch noch da. Sorry dass ich die letzten Tage nicht könnte.
Von den Vitalwerten her würde ich warten bis die Eltern kommen können. Meiner Meinung nach hat Max kein Notfallmedizinischen Problem sondern ein psychisches. Rettungsdienst sehe ich hier nicht indiziert.
Aber vorsorglich Messe ich nochmal die Vitalwerten. (So ca. 5 min später)

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