Sprung von der Brücke: WS, Atemnot, SHT

Hier könnt ihr erlebte Einsätze schildern und sie können von uns gemeinsam besprochen werden.

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02.09.2014, 09:50
Original von RotesKreuz
kennst Du denn eine valide Quelle für den RDbereich?


Nunja, die meisten aktuellen Publikationen im Lancet kann man schon glauben, nur ist das vll etwas oversized. Mit Blick auf die klassische RD-Literatur kann ich nur nochmal wiederholen, dass ich persönlich doccheck und wiki für nicht allzu schlimm halte. Bezüglich der korrekten Definitionen kann man beispielsweise anerkannte Lehrbücher wie den Pschyrembel o.ä. nehmen.

"Eine Tachypnoe tritt bei erhöhtem Sauerstoffbedarf auf" stand da


Stimmt ja auch. Sport machen - mehr Sauerstoffverbrauch und erhöhte CO²-Produktion - schneller schnaufen.

erstmal habe ich leider nichts zum AMZ gefunden, entschuldigung.. ;( (oder meintest Du AMV?)


Von AMZ hatte ich auch nix geschrieben ?(

Eine Tachypnoe ist eine gesteigerte Atemfrequenz. Das Atemzeitvolumen ist doch auch eine Synonym für das Atemzugvolumen?. Das Atemzugvolumen ist eine Bezeichnung für die Menge an Luft, die der Patient zu sich nimmt. (wie misst man das im RD?). Das Atemminutenvolumen ist die Luftmenge während einer Minute, die der Pat. beim Atmen zu sich nimmt. Daher setzt sich das AMV aus dem Atemzugvolumen und der Atemfrequenz zusammen, da die Atemfrequenz die Zahl der Atemzüge pro Minute ist.


Fast perfekt: Das Atemzeitvolumen ist nicht das Atemzugvolumen.

Atemzugvolumen: Menge, die man mit einer Einatmung reinzieht (beispielsweise 500ml)
Atemzeitvolumen: Menge, die man in einer gewissen Zeitabschnitt reinzieht (wenn dieser Abschnitt eine Minute beträgt: Atemzeitvolumen=Atemminutenvolumen)


weil die Zellen da mehr arbeiten


Das ist von der Grundvorstellung wegen mir okay, aber nicht alle Zellen arbeiten bei körperlicher Belastung mehr - und die "Arbeit" einer Zelle zu messen ist auch nicht so einfach...

Beispiel:

Muskelzelle im Oberschenkel beim 800m-Lauf: Hoch beansprucht, wegen mir viel "Arbeit".

Leberzelle nach Omas Kirschtorte: Hoch beansprucht, um beispielsweise wertvolle Nahrungsbestandteile in entsprechenden Speichern einzulagern.

wie misst man die Menge des CO2 Gehalts im RD? (= Hyperventilation)


Beim intubierten Patienten hoffentlich mittels Kapnographie, bei spontan atmenden Patienten gibt es auch entsprechende Messsysteme, die aber nicht sehr häufig im RD anzutreffen sind. Alternativ kann man neben der Messung in der Atemluft natürlich auch die Konzentration im Blut messen, das gibts präklinisch aber eigentlich nur im Intensivtransport. Auf der Intensivstation ist das ein Standardverfahren.

und Zittern alleine kann doch dann keine Atemnot auslösen sondern eher eine Hyperventilation?


Das vergisst du, inklusive dem kompletten Absatz den du danach geschrieben hattest, einfach komplett wieder.

Dieser Totraum entsteht durch beschädigte Alveolen (die z.B. mangelhaft durchblutet werden --> pathologische Veränderungen.).


Diese Alveolen müsen nicht unbedingt beschädigt sein. In Ruhe sind auch bei uns nicht alle Alveolen durchblutet und belüftet...

Alveolen sind bestimmte Strukturen der Lunge ( in den Wänden der Lungenbläschen), die den Gasaustausch übernehmen.


Die Alveolen in der Lunge sind die Lungenbläschen an sich!

Die Rückatmung mit der Ausatemluft kann das zuviel ausgeatmete co2 und eine "regulierte" Menge an o2 wieder zurück in den Körper "befördern" --> Ziel: Normalisierung , aber Gefahr durch Sauerstoffmangel.


Joa. So schnell hat ein Patient der lediglich hyperventiliert hat, keinen Sauerstoffmangel...

Abschließend kopiere ich mal die besten 5 Sätze dieses Jahres unter Nennung von Don's Copyright nochmal hier hin, die sich jeder hinter die Löffel schreibt:

Wenn jemand eine richtige Atemnot hat, ist entweder die O2-Konzentration erniedrigt, oder die Co2-Konzentration erhöht. Dies führt über einen vermehrten Atemantrieb zur Tachypnoe.

Warum atmet nun der Schwimmer schneller? - Weil er körperlich aktiv ist, dabei viel Stoffwechsel betreibt und somit viel Sauerstoff in Co2 umwandelt. Sowohl die niedrige Sauerstoffkonzentration als auch die hohe Co2-Konzentration führen zur vermehrten Atmung. Die Co2-Konzentration ist dabei der stärkste physiologische Trigger.
Zuletzt geändert von leuchtreklamefahrer am 02.09.2014, 09:54, insgesamt 2-mal geändert.
10.09.2014, 15:20
irgendwie sind meine Gedanken verwirrend :O
21% Sauerstoff im Blut bedeutet doch, dass man eine Sauerstoffsättigung von 100% hat.
ich habe damals im Sportunterricht gelernt, dass man durch regelmäßiges Training usw. die maximale Sauerstoffaufnahme erhöhen kann. Die maximale Sauerstoffaufnahme sind doch die 21% die man im Blut haben kann, die kann man aber doch nicht erhöhen?
mehr als 21% Sauerstoff kann es im Blut eben nicht geben - der Körper kann keinen Sauerstoff "konzentrieren"
10.09.2014, 17:17
Lies dir diesen Artikel mal durch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Maximale_S ... ffaufnahme

Da geht es um die Sauerstoffaufnahme auf Zellniveau - also quasi das, was von den 100% Sauerstoffsättigung noch übrig ist, wenn das Blut wieder Richtung Lunge fließt. Es geht nicht um die Aufnahme auf Ebene der Lunge
11.09.2014, 07:58
hach ja.. Medizin ist so kompakt :good:
29.09.2014, 17:03
Und nachdem ich mir daaaaas alles durchgelesen habe(...) verstehe ich jetzt auch, warum ich nach meinem Saxofon -Geübe immer so rumjapse.....und 10 Minuten brauch um wieder normal zuatmen.... :jubel:
Dankeschön :rose:
....nur meine Meinung, bin schon wieder still :P
Eigentlich mache ich gerade Abitur und soll Deutsch in der Prüfung schreiben, aber ich mache manchmal auch noch Rechtschreibfehler.. Sorry ?( Ich wohne da, wo andere Urlaub machen: in Schleswig- Holstein.

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