Luxus-SSDs

[madhef]

Original von Chris
Wem Eigenschutz wichtig ist sollte PSA tragen, wem sowas eh egal is - der soll sichs sparen.

Wem Eigenschutz wichtig ist, der prüft erst wogegen er sich schützen muß und klärt ob man nach Umsetzung von technischen oder organisatorischen Maßnahmen immer noch persönliche Maßnahmen braucht.

[SunshineSani]

Also dann kann ich dir sagen, dass deine Winterjacke dich nicht mehr oder weniger vor einer Infektion schützt als jede andere Jacke. Von daher ist das Argument Nonsens. Was amn auch daran sieht, dass du glaubst mal irgendwo irgendwie irgendwas gelesen zu haben, aber auch keine Ahnung hast. Das ist so, wie wenn jamnd mal irgendwie, irgendwo irgendwas davon gehört hat, dass Mehl auf Brandwunden gut sein soll. Warum und so weiter weiß er aber nicht - macht es aber trotzdem.

[madhef]

Original von SunshineSani
Das ist so, wie wenn jamnd mal irgendwie, irgendwo irgendwas davon gehört hat, dass Mehl auf Brandwunden gut sein soll. Warum und so weiter weiß er aber nicht - macht es aber trotzdem.

Das geht übrigens zurück auf die Humoralpathologie. Eine Verbrennung ist heiß/naß. Daher hat sie mit was behandelt zu werden, daß trocken und kalt ist.

[Hajo Behrendt]

Wenn ich einen Patienten versorge, möchte ich den Siff auch nicht an meiner Privatkleidung haben.

Insbesondere bei Verletzungen macht eine Einsatzjacke schon Sinn, um meine Privatkleidung zu schonen.

Unsere Jacken werden von der Textilreinigung regelmäßig desinfizierend gereinigt und kommen nicht in Kontakt mit Privatjacken.

Auch wenn ihr San-Dienst-Bekleidung zu Hause aufbewahrt, würde ich strikt auf eine Schwarz-Weiß-Trennung achten.

Da meine HiOrg es nicht darstellen kann, jedem Helfer zwei Spinde zur Verfügung zu stellen, muss ich meine Dienst-Bekleidung leider auch zu Hause lagern. Für Dienstkleidung habe ich einen eigenen Garderobenständer, an dem keine Privatkleidung was zu suchen hat.

[madhef]

Original von Hajo Behrendt
Wenn ich einen Patienten versorge, möchte ich den Siff auch nicht an meiner Privatkleidung haben.

Mag im Bereich RD auch sinn machen.
Im SSD nun wirklich nicht. Letztendlich handelt es sich dabei um (zusätzliche) "betriebliche" Ersthelfer.

Wenn die Gefährdungsbeurteilung für Ersthelfer eine entsprechende Notwendigkeit dafür aufweisen würde, so würden in jedem Betrieb 5-10% der Leute entsprechdend ausgerüstet sein.

[GeKue]

Genau.... Galen, Vitus von Campodios, der Medicus von Saragossa, Avicenna (Ibn Sina) und Co lassen Grüßen.

Abgesehen davon haben unsere neuen RD-Hosen so Metallfäden eingenäht, die den MRSA-Keim zerstören.

[Onkel Juergen]

Ich les hier immer was von " feuerfesten Jacken " ... so ein Quatsch - es gibt KEINE Jacke, die feuerfest wäre ... es gibt Jacken mit Materialien oder entsprechender Imprägnierung, die den Träger eine bestimmte Zeit bei entsprechender Temperatur vor Flammen und Hitze schützen.
Ich hab mal in einem Excalor - Anzug ( der sieht aus wie ein Astronautenanzug ) bei einem Mineralölbrand im Feuer gestanden - aber nur so ca. 15 Minuten - dann war das Ding so aufgeheizt daß ich die Einsatzstelle verlassen musste. Und sagt jetzt bitte nicht, man hätte ja von außen mit Wasser kühlen können ...

Und RD - Jacken schützen genauso wenig vor Infektionen wie alle anderen auch - das ist purer Nonsens, da haben die schon Recht, die das schon hier erwähnt haben.

Gruß Jürgen

[Hajo Behrendt]

Original von madhef


Mag im Bereich RD auch sinn machen.
Im SSD nun wirklich nicht. Letztendlich handelt es sich dabei um (zusätzliche) "betriebliche" Ersthelfer.

Mag im Bereich SSD garantiert auch Sinn machen!

Schulsanis sind aus meiner Sicht keine "betrieblichen Ersthelfer", sondern Sanitätspersonal, wie bei Hilfsorganisationen oder Betriebssanitätsdiensten (als solche bezeichne ich SSDs) auch.

Wie oft bin ich im SSD schon vollgeblutet oder angek.... worden!

Soll ich dann mit der verunreinigten Privatkleidung den ganzen Tag rumlaufen???

Schutzkleidung im SSD hat (idealerweise) nichts mit Wichtigtuerei und Profilneurose, sondern mit Infektionsschutz zu tun.

Wird sie allerdings von Prolls getragen, die sich damit nur profilieren wollen, kann das natürlich ganz schnell nach hinten los gehen.

[SunshineSani]

Also ich konnte es bis jetzt immer sehr gut vermeiden mich vollzuschmieren im Dienst. Ich weiß ja nciht was ihr so macht, aber auch bei meinen Kollegen konnte man meist nur Kaffee oder Tomatensoße finden. Erbrochenem oder Blut sind wir idR gut aus dem Weg gegangen. Muss man halt die Augen offen halten. Außerdem hat der SSD seltener mit extrem siffigen Patienten zu tun *schmunzel*

[Chris]

Ich stimme Hajo hier zu. Bislang lief's bei mir allerdings genau andersrum : Meine Privatkleidung war verblutet / voll mit Erbrochenem, ergo : Pulli aus, SSD-Pulli angezogen. Denn mit nem verbluteten Pulli setz ich mich auch nich innen Unterricht zurück, nicht nur, aber auch weil das mir persönlich unangenehm wäre. Es ist letzlich auch a) für die anderen unappetitlich und b) für mich selbst vermutlich nicht sonderlich gesundheitsförderlich.

Und wer es ernsthaft schafft Blut und co im SSD aus dem Weg zu gehen - wie genau schafft ihr das? Vermeidet ihr Kontakt mit Patienten die Blutungen haben gleich gänzlich?

Schulsanis sind aus meiner Sicht keine "betrieblichen Ersthelfer", sondern Sanitätspersonal, wie bei Hilfsorganisationen oder Betriebssanitätsdiensten (als solche bezeichne ich SSDs) auch.

Jau, seh ich ähnlich.

[SunshineSani]

Also ich arbeite einfach vorsichtig. Ich kann mir auch ehrlich gesagt nicht vorstellen, was mein Pullover in der Wunde eines Patienten zu suchen hat...

Ansonsten kannst du ja gerne sagen, dass du lieber die RD-Jacke dreckig machst als deine eigene. Aber vor Infektionen schützt eine normale Jacke nicht weniger als eine Rettungsdienstjacke. Von daher, als kostengünstige Alternative: Wie in den Krankenhäusern üblich einfach Einweg-Schürzen tragen. Oder ist das nicht cool genug :rolleyes: :]

[Chris]

Also ich arbeite einfach vorsichtig. Ich kann mir auch ehrlich gesagt nicht vorstellen, was mein Pullover in der Wunde eines Patienten zu suchen hat...

Schonmal gesehen dass jemand Blut spuckt? Dabei kann durchaus der eine oder andere Tropfen gerne auch auf einem Pullover landen.

Wie in den Krankenhäusern üblich einfach Einweg-Schürzen tragen.

Erstens : Wieso kostengünstiger? 'ne RD-Jacke kostet mich einmalig 50 € + MwSt., wenn ich's richtig anstell. Und zwar neu, und alle Normen erfüllend.
Dauernd neue Einweg-Schürzen kommen ja wohl unzweifelhaft irgendwann teurer. Zudem fehlt denen dann die Warn- und Witterungsschutzwirkung sowie die Taschen zum Materialtransport. Die Kenntlichmachung des SSD wäre vermutlich sogar noch erfüllt^^

[SunshineSani]

Ich weiß ja echt nicht in welcher Welt ihr lebt, aber nun gut:

Also ich habe in meinen Jahren im Rettungsdienst und in den Praktika im Krankenhaus einiges gesehen. Und da waren Patienten die sich blutig übergeben noch harmlos! Und wenn man auf sich achtet und auf eine Situation angemessen reagiert, dann kann man da gut bei rum kommen. Also ich unterstelle dir einfach mal noch nicht genug diesbezüglich zu haben.

Was deine Jacke für 50,- Euro angeht: Welche "alle" Normen soll sie denn erfüllen? Und für was brauche ich als SSD einen Witterungsschutz? Habt ihr keine Heizungen? Taschen zum Materialtransport.. ähm, wofür habt ihr denn eure San-Taschen? Sind die Deko? Diese Punkte sind einfach lächerlich und fernab jeglicher Realität.

Und vom Preis her: Also 100 Einwegkittel bekomme ich für 5 Euro. Die Jacke ist mit 50,- recht günstig, will ich aber mal glauben. Dafür habe ich dann 1000 Einwegkittel. Da ich die ja nicht bei jedem Patienten brauche (Schürfwunden, Kopfschmerz, etc) reichen die ne ganze Weile. Vermutlich sind die Jacken vorher defekt oder die Norm überarbeitet worden (kommt ja häufiger mal vor..).

[madhef]

Original von Chris
Und zwar neu, und alle Normen erfüllend.

Ich find immer wieder schön, daß du Normen erfüllen willst.

<gebetmühleheraushol>

• Welche Gefährdungen liegen mit welcher Wahrscheinlichkeit vor?
• Welche von diesen Gefährdungen lassen sich mit technischen oder organisatorischen Maßnahmen beheben?
• Bei welcher dieser Gefährdungen muß ich zu persönlichen Maßnahmen greifen?
• Welche Art von persönlichen Maßnahmen sind erfoderlich und welches Schutzziel soll damit erreicht werden?
• Bedarfsfeststellung für PSA und deren Schutzstufe.
• Beschaffung der PSA
• Unterweiosung der Nutzer der PSA
• ...

</gebetmühleheraushol>

[Chris]

Die Warnschutz-Normen (EN-471, glaub ich), und - laut Hersteller - "alle Anforderungen der neuen GUV-R-2106". Bei der Hortig Vertriebs-GmbH gibt es solche Jacken regelmäßig zu einem Preis von 50 €. Wegen kleiner Mängel oÄ.

Was den Witterungsschutz angeht : Habt ihr aufm Sportplatz ne Heizung stehen? Oder an der Hauptstraße zum RTW-einweisen?

Und : Das Material im Rucksack / den Koffern, schön und gut. Aber wenn ich mir in meine Jacke Handschuhe in meiner Größe, dazu ggf noch Dextrose und co pack, dann weiß ich genau wie viel da ist und was da ist. Wär' nicht das erste Mal dass uns irgendwas ausgeht.

Was jetzt deine Kittel angeht : A) Frage ich mich da dann weiterhin nach der Warn- und Witterungsschutzwirkung [oder soll ich unter so 'nen Kittel noch ne Jacke und drüber ne Warnweste ziehen?] und b) auch nach der tatsächlichen Tauglichkeit, da hier dann (vermutlich, ohne jetzt ein genaues Bild vor Augen zu haben) das Umziehen doch länger dauert als in eine Jacke zu schlüpfen. Bin mir was das angeht aber nicht ganz sicher.