Zum Thema Hygiene gibt es in Deutschland ein Institut das sich mit sämtlichen Fragen auf diesem Gebiet beschäftigt und Empfehlungen herausgibt. Diese Empfehlungen haben verbindlichen Charakter und sollten dementsprechend beachtet und umgesetzt werden. Die Einrichtung nennt sich "Robert Koch Institut" (kurz "RKI").
"Die Hände des Personals sind das wichtigste Übertragungsvehikel von Krankheitserregern." [1, Seite 1]
"Als Voraussetzung für die Händehygiene dürfen in Arbeitsbereichen mit erhöhter Infektionsgefährdung an Händen und Unterarmen keine Schmuckstücke, einschließlich Uhren und Eheringen, getragen werden." [1, Seite 1]
Das zitierte Dokument trägt den Titel "Händehygiene - Mitteilung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert-Koch-Institut". Im Rahmen eines ehrenamtlichen (Schul-)Sanitätsdienstes sind nur bedingt andere Maßstäbe zu setzen als im professionellen Krankenhausbetrieb. Letzten Endes geht es bei der Hygiene um zwei Komponenten: Der Selbstschutz und den Schutz anderer vor Infektionen.
Die Verletzungsgefahr kommt neben dem hygienischen Aspekt noch hinzu.
Wieso das ganze Drama um die Uhr, den Schmuck und das ganze? Wieso reicht es nicht, seine Uhr einmal in der Woche in ein desinfizierendes Bad zu legen? - Infektionen werden durch Mikroorganismen übertragen. Das sind die superwinzig kleinen Tierchen die man, wie der Name bereits vermuten lässt, nur mit dem Mikroskop sehen kann. Auf der Haut an den Händen haben wir sage und schreibe 10³ Bakterien. Krass, gell? Schonmal eine davon gesehen? Also ich nicht. Weder an mir, noch an anderen. Und trotzdem sind sie da. Leider erkennen wir nicht unmittelbar, welche davon nützlich sind und welche schädlich. Sonst gäbe es wahrscheinlich gar keine Infektionskrankheiten mehr, wenn man sie immer so einfach erkennen würde. Eine Uhr selbst stellt jetzt nicht unbedingt so die tolle Gegend für einen Erreger da - aber eure darunterliegende Haut: schön warm, geschützt durch das Armband, etwas schwitziger als sonst - hier können sich dir Keime toll vermehren. Und Hautschuppen in den Rillen des Uhrenarmbands -mhmmmm, da würde ich als Keim mich gerne einnisten. Seht ihr, was für Probleme eine Uhr bzw. Schmuck allgemein verursacht?
Klar, eine coole Uhr hat was. Aber ganz ehrlich: coolness hat im Sanitätsdienst eine in meinen Augen untergeordnete Rolle.
Ihr wollt eure Sache gut tun? Ihr wollt anderen helfen und sie nicht gefährden? Dann haltet euch an die Empfehlung vom RKI.
In der Klinik werdet ihr übrigens kaum einen verantwortungsbewussten Mitarbeiter in der Patientenversorgung finden, der Schmuck an den Händen oder eine Uhr trägt. Die, die es trotzdem tun riskieren nicht nur die Sicherheit der Patienten und sich selbst, sondern auch eine Abmahnung bis hin zur Kündigung! Also Vorsicht, falls ihr einmal später professionell in einem solchen Bereich (Krankenhaus oder Rettungsdienst) arbeiten wollt.
Zum Thema Händehygiene anbei sei noch gesagt, dass eine der wichtigsten Maßnahmen die Händedesinfektion darstellt.
Bei Fragen könnt ihr mir Antworten, gerne auch per Pivatnachricht.
[1]
http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Kommission/Downloads/Haendehyg_Rili.pdf?__blob=publicationFile