Herzdruckmassage bei Larynxtubus-Einsatz

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02.12.2011, 04:27
Auch der Hersteller empfiehlt - wie von Markus schon aus den Guidelines zitiert - eine ununterbrochene Herzdruckmassage.
Sollte es zu einer Leckage kommen wird auf 30:2 gewechselt.

02.12.2011, 12:30
Bei uns im Kreis (neben Berlin, Land Brandenburg), wird nach dem setzen des LT empfohlen das Beatmungsgerät anzuschließen, und dann das mit einer Frequenz von 10/min Beatmen zu lassen (60 - 70 ml/kg KG ). Wir nutzen die LTS, also mit Absaugkanal, und schieben IMMER bei der Rea einen Absaugkatheter und lassen die Absaugpumpe leise tuckern


Bei "60 - 70 ml/kg KG" feht noch, wofür - ich denke, du meinst das AMV ;-)

Absaugkatheter haben eine Länge von 50 cm - die werden also im unteren Ösophagusdrittel zu liegen kommen ... besser ist es, eine Magensonde zu verwenden, die von der Länge auch eine Chance hat, den Magen zu entlasten. das kontinuierliche Absaugen würde ich nciht empfehlen, gerade Absaugkatheter saugen sich fest und können Schleimhautschäden verursachen - wenn so ein Vorgehen geplant ist (kontinuierliche Saugung), dann schon zumindest mit einer doppelläufigen Sonde mit Belüftungskanal, der Festsaugen verhindert oder aber den Absaugunterbrecher ("Fingertip") offenlassen, so dass sich der Saugschlauch dadurch belüftet und halt nur wegschafft, wenn was hochfließt.

02.12.2011, 13:09
Also ich kenn das auch so vom DRK mit 30:2.
Vom rein physikalischen Standpunkt finde ich das schon sinnvoll; wenn man den Brustkorb zusammendrückt drückt, dann staucht man auch die Lungen, die werden kleiner und es geht weniger Luft rein.
Truppführer, Sprechfunker (Analog), Atemschutzgeräteträger
Jugendwart
Leiter SSD a.D.
Sanitäter (DRK)

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- Abi 2012 -
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02.12.2011, 13:33
@ Oskar: Darum gibt es ja auch einen Druckpunkt (/-bereich), so dass man hauptsächlich das Herz komprimiert. Den Lungen bleibt dann noch Platz sich seitlich füllen zu können, natürlich wird dabei das inspiratorische Reservevolumen etwas höher als normal sein. Allerdings ist das Tidalvolumen (Volumen, das durch die Beatmung zugeführt wird) immer noch ausreichend, da ja kontinuierlich beatmet wird.
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

02.12.2011, 16:02
Wir haben bei der San-Ausbildung gelernt, das bei LT durchgedrückt wird und im "normalen" Rhytmus (erwachsener Patient also ca. 15/min) mit dem Beutel dran beatmet.

DRK
LV RLP
BV RHP
KV LD
"Wir essen jetzt Opa!"
Satzzeichen retten Leben!

02.12.2011, 16:29
Was ich ja viel interessanter finde in diesem Thread: Anscheinend ist das "Beatmungsgerät" ja wieder "en vogue" bei der Reanimation. Welche Geräte setzt ihr dafür ein?
Ist .de mittlerweile so flächendeckend mit entsprechend höherklassigen Geräten ausgerüstet?

02.12.2011, 18:58
wir nutzen im RD den Weinmann Medumat Standard, natürlich noch mit Sauerstoff-Einheit.
Zum LT: Da das Legen eines LT wie eines ETT als Intubation gilt, gilt bei uns im MHD:
Bei intubierten Personen wird durchgedrückt. So die praktische Anwendung im RD.
Auch wir haben den LT-S und führen gleichzeitig auch eine Absauge ein.
Zuletzt geändert von SSD_Bad Homburg am 02.12.2011, 18:59, insgesamt 2-mal geändert.

02.12.2011, 19:23
Ihr nutzt den Medumat Standard bei der Rea?
8o

02.12.2011, 19:59
Ja.. weshalb !?

02.12.2011, 22:23
Weil das eigentlich ganz klar kontraindiziert ist. Es handelt sich um einen absoluten Blindflug, da du keinerlei Rückschlüsse über das real beim Patienten angekommene Volumen hast. Das Gerät bläst halt einfach nur beim erreichen der Druckgrenze ab, abhängig von der Serie sofort oder nach kurzem "Umschalten".
Um hier eine Analogie zum Flugverkehr herzustellen: Das gleicht quasi einem Instrumentenflug ohne Instrumente.
Vulgo auch als Blindflug bekannt.

Ich dachte eigentlich, dass wir diese unseeligen Zeiten hinter uns gelassen haben....
Zuletzt geändert von krumel am 02.12.2011, 22:32, insgesamt 1-mal geändert.

03.12.2011, 01:30
Im Rettungsdienst kenne ich hier nur den Medumat Standard auf der Life-Base III zusammen mit dem Sauerstoffinhalationsmodul. Dann wird halt noch ein Pulsoxi mit angeklemmt.

Beim DRK haben wir noch z.B. für den Arztraum im Stadion einen Medumat Standard a mit dem Zusatzmodul CapnoVol für die Kapnographie.
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

leverkusen.dlrg.de
www.drk-lev.de

03.12.2011, 09:49
Mit dem CapnoVol ist wenigstens eine gewisse minimale Monitoringoption möglich, allerdings immer noch keine Aussage über das tatsächlich angekommene Volumen.

03.12.2011, 10:25
Bei allen technischen Möglichkeiten, die heute zur Verfügung stehen, sollte man aber auch Kosten und Nutzen nicht aus den Augen verlieren.

Das Beatmungsgerät im (Regel-)RTW wird vielleicht vier bis fünf Mal im Jahr genutzt. Bei Ehrenamts-Fahrzeugen...

Aus meiner Sicht reicht hier ein Medumat Standard oder Oxylog 1000 mit entsprechendem Monitoring (SpO², Kapno-Farbindikator) völlig aus.

Für kompliziertere Fälle oder Int.-Verlegungen kann ja ein besser ausgestattetes NEF-Gerät in den RTW transferiert und verwendet werden.

Ich finde, diese teuren Spielzeuge müssen nicht zwangsläufig in jedem RTW hängen, so selten, wie die gebraucht werden. Auch wenn Weinmann und Co. das natürlich anders sieht...
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

03.12.2011, 10:54
Es geht hier imho um zwei verschiedene Dinge:
Ein Beatmungsgerät am RTW per se macht u.Umständen schon Sinn (zu mindestens an hauptamtlichen Fahrzeugen...Aber meine Meinung zu ehrenamtlichen RTW dürfte ja bekannt sein).
Eine Kapnographie sollte eigentlich mittlerweile Pflicht am RTW sein. Und zwar keine "Nachweis" Kapnographie sondern die -mittlerweile ja auch in den Normen angesprochene- Waveform-Kapnographie, da sie einfach grade in schwierigen Beatmungssituationen die im RD einfach überproportional häufig auftreten mit das wichtigste Monitoringinstrument.
Und sie müssen "von Beginn an" verfügbar sein, da sie eben auch bei der Beurteilung der Tubuslage, usw. eine wichtige Rolle spielen...Bis der NA da ist und seinen "Kladderradatsch" am Patienten hat ist es ggf. schon zu spät..

03.12.2011, 11:33
Für kompliziertere Fälle oder Int.-Verlegungen kann ja ein besser ausgestattetes NEF-Gerät in den RTW transferiert und verwendet werden.

Das ist ja auch schon in der neuen NEF - Norm berücksichtigt - das NEF muss über ein entsprechendes Gerät verfügen, dass sowohl druck- als auch volumenkontrolliert beatmen kann, zusätzlich muss eine nichtinvasive Beatmung möglich sein.
Nicht ohne Grund haben mehrere Hersteller in den letzten 2-3 Jahren entsprechene Geräte auf den Markt gebracht (z.B. Weinmann den Medumat Transport....., eben weil die Dinger im RD weit verbreitet ist, aber bis dato kein entsprechendes Gerät in Ihrem Pogramm hatte).
Von daher wird ein herübernehmen des Gerätes vom NEF auf den RTW in Zukunft sicher zunehmen - die wenigsten RTW werden mit einem solchen Gerät ausgerüstet, um ein Umpacken zu sparen, immerhin kommen für ein solches Gerät schnell Bereiche von einem mittleren PKW, einen Standard-Medumat bekommt man dagegen für etwa 1/4...

Kapnometrie ist ein sehr wichtiges diagnostisches Instrument und gehört eigentlich überall hin, wo beatmet und intubiert wird. Diese reinen Farbumschlag-Indikatoren sind ein Provisorium - eine Steuerung der Beatmung ist hiermit nicht möglich. Für einen RTW zu wenig.
Zuletzt geändert von Markus am 03.12.2011, 11:34, insgesamt 1-mal geändert.

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