Treppensturz, Sani + EH

[Adisch]

Hallo, heute ein Fallbeispiel von mir. Es ist 10:40Uhr, die Pause ist soeben zu Ende und du machst dich von eurem Sanitätszimmer im Keller der Schule auf den Weg ins Klassenzimmer. Auf der Treppe kommt dir eine 11. Klässlerin entgegen. Als sie dich grüßen will, stürzt sie unglücklich und fällt 10 Stufen hinunter, wird schließlich durch den harten Boden gebremst. Sie ist mit dem Thorax zuerst, dann mit dem Kopf aufgeschlagen. Ihre Beine liegen noch immer auf der Treppe, sie liegt auf dem Bauch. Im SSD-Zimmer 20m von der Patientin entfernt steht ein gut gefüllter Notfallrucksack, der alles erdenklich Notwendige enthält. Über dein Handy kannst du deinen Kollegen erreichen, der ca. 2min bis zu dir brauchen wird. Du bist alleine und musst handeln, die Patienten ist bewusstlos. Viel Spaß:)

Wer hat Lust?

[Adisch]

Traut sich keiner?:)

[sophia.mag.kekse]

Bist du dir sicher, dass du als junger Ersthelfer in der Lage bist, ein qualitativ hochwertiges Fallbeispiel zu leiten?

Ich will nicht an deiner Kompetenz zweifeln, vielleicht bist du ja ein Naturtalent; aber vielleicht solltest du das mit dem Fallbeispiel nochmal überdenken .

[Adisch]

Bin zwar nur zum EH ausgebildet, lese aber Fachbücher und bin im Fallbeispiel bewusst auf Inhalte eingegangen, die ich auch kenne.

[Maruseru]

Ich bin zwar RH aber würde mich bereit erklären.
(Sofern sich keine anderen finden)

[Adisch]

Okay, dann leg mal los.

[Adisch]

Die Patientin ist 17 Jahre alt und nicht ansprechbar. Wie gehst du vor? Weitere Infos folgen auf Anfrage.

[Maruseru]

Sehe ich offene Wunden oder Brüche?
Kann ich in der Position, in der sie liegt sehen, ob sie atmet?
_

Ich lasse sie kurz "so" liegen und hole mir den Rucksack aus dem SSD-Raum und rufe meinen Kollegen herbei.
Währenddessen mache ich den Notruf und warte auf die Ankunft meines Kollegen.

"Mahlzeit, Marcel vom SSD der Mustermannschule in Musterhausen. Wir haben hier weiblich, 17, die 10 Treppen hinuntergestürzt ist und nun bewusstlos ist. *Warten auf Rückfragen etc*"

[Adisch]

Patienten mit Kopfplatzwunde,offener Unterarmfraktur, eventuell Radialis perforiert. Sonst siehst du in der Lage aufs Erste keine weiteren offensichtlichen Frakturen o.ä. Die Schülerin liegt, bis auf die Beine, flach auf dem Boden. Eine Throaxexkursion ist nicht sichtbar, ausserdem sind die Lippen leicht zyanotisch,die Gesichtsfarbe wird allmählich bläulicher. Vom Sturz bis zu dieser Erkenntnis sind circa 2 min vergangenen.

[Adisch]

Der Disponent hört sich nervös an, als er dir mitteilt, dass der RTW und das NEF aus der Nachbarstadt anrücken müssen und mindestens 15min brauchen. Ausserdem fragt er dich, ob eine RTH Indikation gegeben ist. Die Polizei ist ebenfalls unterwegs.

[caro87]

Eingriff der Administration:

In Rücksprache mit meinen anderen admins habe ich hier kein gutes Gefühl. Das Fallbeispiel umfasst ein Verletzungsmuster, das über den Ausbildungungsstand des Erstellers deutlich hinaus geht. Theoretisches Lehrbuchwissen ist keine solide Grundlage, um ein Fallbeispiel sinnvoll zu moderieren und ergriffene Maßnahmen der Helfer derart zu bewerten, dass der weitere Verlauf des Falls die Konsequenz der Maßnahmen ist.
Darüber hinaus fehlt mir hier etwas der Sinn für die Realität. Ich denke nicht, dass der Disponent hier nervös wird und dies der Anrufer bemerkt. Und die Indikation für einen rth wird definitiv nicht vom Ersthelfer gestellt.

Lange Rede, kurzer Sinn: hier ist erstmal dicht.

Um dir, Adisch, aber nicht die Freude an den Fallbeispielen zu nehmen, ein paar Vorschläge:
Achte beim nächsten Fall darauf, dass er inhaltlich nicht dass Wissen eines Ersthelfers überschreitet. Für den Lerneffekt, den unsere Fälle ja durchaus haben sollen, ist weniger häufig mehr. Das gilt auch für die spektakuläre Ausgestaltung. Realistisch und langweilig ist immer noch besser als mega einsatzcool, dafür aber völlig an der Realität vorbei.

Liebe Grüße,
Caro (Admin)